Musk will Teslas Service-Netz ausbauen

Autor Christoph Seyerlein

Seit jeher hatte sich Tesla selbst dafür gefeiert, fast alle Probleme an den eigenen Autos Over-the-air oder über mobile Werkstattwagen in den Griff bekommen zu können. Nun haben sich aber offenbar auch Elon Musk und Co. eingestanden, dass für einen ernstzunehmenden Hersteller ein engmaschiges Service-Netz vonnöten ist.

Teslas Service-Netz ist nun selbst Elon Musk zu löchrig.
Teslas Service-Netz ist nun selbst Elon Musk zu löchrig.
(Bild: Tesla)

Tesla-Kunden hatten zuletzt regelmäßig die Service-Qualität der Marke zerpflückt. Zu langsam, zu umständlich, kaum erreichbar – das Zeugnis viel oft wenig erfreulich für die Kalifornier aus. Das hat nun offenbar auch Firmenchef Elon Musk erkannt und gelobt Besserung. Über sein Haus- und Hof-Medium Twitter verkündete er, dass er sich Teslas Service-Einrichtungen angesehen und dabei – Überraschung – „riesige Lücken in der geografischen Abdeckung“ erkannt habe.

Musk entschuldigte sich bei seinen Followern wörtlich mit: „Sorry for this foolish oversight“, zu Deutsch „Entschuldigt dieses dämliche Versehen“. Tesla wolle nun in den kommenden drei bis sechs Monaten dafür sorgen, dass das eigene Service-Netz „alle Regionen in Nordamerika“ abdecke und nicht mehr nur große Städte.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 9 Bildern

Auch international will Musk dieses Vorhaben in Angriff nehmen. „Das gilt auch für alle Länder, in denen wir offiziell aktiv sind.“ Bis Ende 2019 soll die Infrastruktur auch in Märkten außerhalb der USA deutlich verbessert werden.

Ein funktionierendes Service-Netz könnte für Tesla essenziell werden, sollte sich das als „Massenmodell“ angekündigte Model 3 durchsetzen und so für deutlich größere Kundenströme in den Tesla-Werkstätten sorgen als bislang. Bis zuletzt vertrat der Hersteller die Ansicht, dass nur wenige stationäre Service-Center nötig seien, da man 90 Prozent der Probleme über Over-the-air-Updates lösen könne und auch auf mobile Werkstattwagen setze. Nun findet offenbar ein Umdenken statt.

Ob und wie viele zusätzliche Service-Center in Deutschland geplant sind, ist nicht bekannt. Derzeit betreibt der Hersteller hierzulande lediglich sieben solcher Einrichtungen.

(ID:45551902)