E-Fuels für Lkw Verbände fordern Kurskorrektur für klimaneutrale Kraftstoffe
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Nur wenn klimaneutrale Kraftstoffe als Option für schwere Nutzfahrzeuge zugelassen werden, sind die Klimaziele erreichbar. Verbände aus dem Logistik- und Kraftstoffbereich sowie der Autobranche fordern deshalb in einem offenen Brief an die Bundesregierung, sich in Brüssel für die Anerkennung erneuerbarer Kraftstoffe einzusetzen.

In einem offenen Brief an die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Ländern fordern Verbände der Logistik- und Busbranche sowie der Kraftstoff-, Nutzfahrzeug- und Zulieferindustrie und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), dass sich die Politik in Brüssel für einen „Carbon-Correction-Factor“ in Sachen CO2-Regulierung für schwere Nutzfahrzeuge einsetzen soll.
Anlass sind bevorstehende Verhandlungen in der EU zur Regelung der CO2-Emissionsstandards für schwere Nutzfahrzeuge. In der aktuell vorliegenden Position der Bundesregierung zum Regelungsvorschlag werden erneuerbare Kraftstoffe nicht berücksichtigt. Die aber könnten bereits heute schon einen „erheblichen Beitrag zur Reduktion verkehrsbedingter CO2-Emissionen leisten und müssen daher Berücksichtigung finden“, heißt es in dem Brief.
Daher sollte sich die Bundesregierung in den anstehenden Verhandlungen im Rat für eine technologie-neutrale Regelung mit Anerkennung erneuerbarer Kraftstoffe einsetzen, um einen „effektiveren und schnelleren Klimaschutz im Verkehrssektor zu ermöglichen“, heißt es in dem offenen Brief. Durch gemeinsame Anstrengungen und eine technologieneutrale Ausgestaltung der CO2-Regulierung ließen sich „die ambitionierten Klimaziele erreichen und die Transformation des Nutzfahrzeugsektors in Europa“ gelingen.
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Der bisherige Regelungsvorschlag lasse alternative und nachhaltige Kraftstoffe wie E-Fuels außer Acht und führe zu einer technologischen Festlegung auf batterieelektrische- und brennstoffzellenelektrische Antriebe sowie Wasserstoffmotoren, so die Kritik. Und weiter: „Aufgrund der ausschließlichen Betrachtung des Emissionsausstoßes am Endrohr können die Fahrzeughersteller und Zulieferer nur auf diese Technologien zurückgreifen, um die spezifischen CO2-Reduktionsziele zu erreichen; der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe wird nicht berücksichtigt und letztlich bestraft. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden dadurch unabhängig von der Antriebsenergie benachteiligt. Diese technologische Festlegung schränkt die Möglichkeiten von Speditionen, Transport- sowie Busunternehmen ein, durch den Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe wie Bio-LNG, eLNG, Bio-CNG, HVO100, B100 und auch künftig strombasierte synthetische Kraftstoffe Nutzfahrzeuge klimaneutral bzw. emissionsarm zu betreiben.“
Mitunterzeichner ZDK-Präsident Arne Joswig erklärte: „Um überhaupt die ambitionierten Klimaschutzziele in Deutschland und Europa zu erreichen, brauchen wir den schnellen Hochlauf aller denkbaren klimaneutralen Technologien. Dies gilt insbesondere bei der technologieneutralen Ausgestaltung der CO2-Emissionsstandards auch für neue schwere Nutzfahrzeuge. Erneuerbare Kraftstoffe helfen bereits heute, verkehrsbedingte CO2-Emissionen erheblich und rasch zu reduzieren, da sie im Bestand wirken. Die Bundesregierung muss sich deshalb bei den anstehenden Verhandlungen im Europäischen Rat für einen Carbon-Correction-Factor einsetzen, der die CO2-Einsparungen durch erneuerbare Kraftstoffe berücksichtigt und anerkennt. Nur so gelingt ein schneller und effektiver Klimaschutz im Verkehrssektor.“
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