Kfz-Gewerbe Bayern Präsident Vetterl unterstreicht Notwendigkeit des Frühjahrsgeschäfts

Von Nick Luhmann

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Den Kfz-Betrieben in Bayern geht langsam die Puste aus, wenn nicht bald der stationäre Autohandel wieder zugelassen wird. Der Landesverband des Kraftfahrzeuggewerbes warnt vor einer Insolvenzwelle.

Albert Vetterl, Präsident des Kfz-Gewerbes Bayern, fürchtet um die Liquidität der Betriebe und fordert eine Öffnungsperspektive für den Autohandel.
Albert Vetterl, Präsident des Kfz-Gewerbes Bayern, fürchtet um die Liquidität der Betriebe und fordert eine Öffnungsperspektive für den Autohandel.
(Bild: Kfz-Gewerbe Bayern)

Das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe fordert von der Politik eine Perspektive, wann die Autohäuser wieder öffnen dürfen. „Wenn etwa der Inzidenzwert weiter spürbar fällt, müssen unsere Betriebe die Möglichkeit haben, möglichst bald zu einem geregelten Geschäftsbetrieb zurückzukehren,“ betont Albert Vetterl, Landesverbandspräsident und Landesinnungsmeister.

Vetterl fürchtet, dass sonst den vorwiegend familiengeführten Unternehmen langsam die Puste ausgeht. „Wir brauchen dringend das Frühjahrsgeschäft“, sagt er. Viele Betriebe stünden unter einem gewissen Liquiditätsdruck; die von den Händlern vorfinanzierten Bestände würden steigen, da die Automobilhersteller weiter Fahrzeuge produzierten, die aber nicht abverkauft werden könnten.

Gleichzeitig stagniere die Werkstattauslastung: „Viele Kunden nehmen weiterhin die vorgesehenen Servicetermine nicht wahr – was mit Blick auf die Herstellergarantie jedoch fatal ist.“

Nachholeffekt kann Einbußen nicht ausgleichen

Bei einer baldigen Öffnung des stationären Handels rechnet das Kfz-Gewerbe für 2021 damit, dass sich das Geschäft mittelfristig stabilisiert. Dies auch deshalb, weil sich viele Menschen derzeit dagegen entscheiden, den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu nutzen. Davon werde der Autohandel profitieren, glaubt Vetterl. Und er hofft, dass Kunden ihre Fahrzeugkäufe nachholen werden. Wirtschaftlich positiv würden auch die staatlichen Programme zur Förderung der Elektromobilität wirken.

Aber: „Das Jahr 2021 wird das Corona-Jahr 2020 in vielen der rund 7.000 bayerischen Kfz-Innungsbetriebe nicht ausgleichen können“, rechnet Vetterl. 2020 seien in Bayern die Neuzulassungen um rund 21 Prozent auf knapp 579.000 Fahrzeuge gesunken. Probleme bereite den Kfz-Innungsbetrieben, außer dass die Verkaufsräume geschlossen sind, vor allem die Situation in vielen Kfz-Zulassungsstellen.

Auch die Werkstattauslastung sei 2020 um rund vier auf 79 Prozent gesunken. Insgesamt zwei Drittel der Kfz-Betriebe seien von deutlichen Umsatzeinbußen betroffen, so Vetterl. Viele würden erwarten, dass der Gewinn bis zu 40 Prozent einbreche. „Deshalb brauchen wir jetzt dringend eine Perspektive, damit der finanzielle Druck auf unsere mittelständischen Betriebe sich nicht weiter vergrößert“, betont Präsident Vetterl. Im bayerischen Kfz-Gewerbe sind rund 125.000 Menschen beschäftigt und insgesamt mehr als 15.000 Auszubildende.

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