Preise gebrauchter E-Autos leiden unter dem Umweltbonus

Von Christoph Seyerlein

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Bis zu 9.000 Euro Förderung sind seit Kurzem beim Kauf eines neuen oder jungen gebrauchten E-Autos möglich. Für Elektro-Gebrauchtwagen, die die Vorgaben für die Subventionierung nicht erfüllen, wird das zum Problem, wie aktuelle Daten der Deutschen Automobil Treuhand zeigen.

(Bild: Seyerlein/»kfz-betrieb«)

Bis zu 6.000 Euro Förderung können Kunden inzwischen beim Kauf eines neuen oder jungen Gebrauchten (maximal ein Jahr und 15.000 Kilometer Laufleistung) Elektroautos vom Staat bekommen. Die meisten Hersteller packen zusätzlich 3.000 Euro obendrauf. Das soll das Interesse an den Stromern ankurbeln. Für bereits verfügbare gebrauchte E-Autos, die die Fördervorgaben nicht erfüllen, wird das allerdings zum Problem. Darauf weist die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) in ihrem DAT-Barometer für den Monat Juli hin.

Martin Weiss, der bei der DAT die Marktbeobachtung leitet, erklärt: „Die Prämien werden einen nachhaltigen Einfluss auf das allgemeine Wertniveau von gebrauchten Elektrofahrzeugen haben. Erste Beobachtungen am Gebrauchtwagenmarkt zeigen bereits, dass die Preise für bereits verfügbare gebrauchte Elektrofahrzeuge schon heute unter Druck geraten.“ Im Mai lagen die Restwerte drei Jahre alter E-Autos mit einer Laufleistung zwischen 45.000 und 60.000 Kilometern mit denen vergleichbarer Benziner noch praktisch gleichauf. Im Juni, also nach der Bekanntgabe der Bundesregierung, den Umweltbonus zu verdoppeln, klaffte dann bereits eine deutlich größere Restwert-Lücke zwischen beiden Fahrzeugkategorien.

In der Vergangenheit waren gebrauchte E-Autos laut der DAT-Analyse teilweise sogar etwas wertstabiler als Benziner. So deutlich unter dem Restwert vergleichbarer Fahrzeuge mit Ottomotor wie im Juni lagen sie im gesamten vergangenen Jahr und auch 2020 nie.

Förderung halbiert teilweise den Listenpreis

Weiss rechnet damit, dass die Umweltprämie in den kommenden Monaten weiter „sehr viel Veränderung am Markt“ mit sich bringen werde – vor allem bei günstigen E-Modellen. Deren Listenpreise werde durch die Förderung teilweise halbiert. „Eine solche Abwertung erfahren diese Fahrzeuge in der Regel erst nach zwei bis drei Jahren“, sagt der DAT-Analyst.

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