Renault R5 Prototype soll Erfolge im Elektrozeitalter wiederholen

Von ampnet/gr

Seit Jahresanfang krempelt Renault-Chef Luca de Meo den Autobauer um. Ein Baustein der Zukunftsfähigkeit sind neue Modelle. Einen Ausblick darauf gibt der Renault 5 Prototype, der an eine Ikone des Herstellers anknüpft.

Die mögliche Rückkehr des R5: Im Zuge der „Renaulution“ wurde die Studie eines elektrifizierten Stadtautos vorgestellt, der R5 Prototype.
Die mögliche Rückkehr des R5: Im Zuge der „Renaulution“ wurde die Studie eines elektrifizierten Stadtautos vorgestellt, der R5 Prototype.
(Bild: Renault)

Im Zuge der Sanierung von Renault will Konzernchef Luca de Meo das Unternehmen von Grund auf umbauen. Es gehe um „eine tiefgreifende Transformation unseres Geschäftsmodells“, so de Meo. Bis 2025 will die Groupe Renault zahlreiche neue Modelle einführen, darunter natürlich auch E-Fahrzeuge.

So etwas wie ein Brückenschlag zwischen Tradition und Zukunft könnte ein neuer Renault 5 werden. „Der R5 ist zum einen stark mit der Historie von Renault verbunden, steht aber gleichzeitig für die Zukunft der Marke und wird Elektroautos populär machen“ zitiert die „Auto, Motor und Sport“ den Renault-Boss. Das neue Stadtmobil soll ab 2024 das bislang sehr erfolgreiche Renault-E-Modell Zoe ablösen, so die Zeitung weiter.

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Damit könnte das Modell direkt an alte Erfolge anknüpfen, denn in gewisser Weise lebt der R5 noch immer weiter. Schon die aktuelle, dritte Modellgeneration des Twingo ähnelt im Heckdesign absichtlich dem R 5 Turbo, und mit dem jetzt gezeigten, vollelektrischen Renault 5 Prototype spielt die Marke offen mit einem retrofuturistischen Designansatz. Das ist bei Renault ungewöhnlich: Es ist ein Vierteljahrhundert her, dass der Fiftie auf den klassischen 4CV anspielte, und dieser strategische Bruch wiederholt sich erst jetzt wieder.

Doch während das Concept-Car Fiftie mit einem sparsamen Ottomotor ausgerüstet war, ist der Renault 5 Prototype mit einem Elektroantrieb bestückt. „So fährt die Ikone emissionsfrei in die Zukunft“, meldet der Pressetext und beschwört „den Spaßfaktor und den unbekümmerten Charakter seiner Vorfahren“.

Ob sich diese Studie – wie ihr berühmter Vorgänger – als „Gottesgabe“ erweist, hängt nicht nur von ihrem gelungenen Design ab. Sondern auch davon, wie viele Kunden sich für einen Elektroantrieb erwärmen können. Technisch basiert der Prototype jedenfalls auf der Elektroplattform CMB-EV.

Der ursprüngliche Renault 5 lief als Kleinwagen von 1972 bis 1996 in nur zwei Modellgenerationen vom Band. Konzipiert wurde er vom jungen Designer Michel Boué auf Grundlage des Renault 4, sprach aber eine gehobenere sozio-ökonomische Schicht an – und zeigte sich in vielfacher Hinsicht wegweisend. So verfügte er über vollintegrierte Kunststoffstoßstangen, die seiner ohnehin ungewöhnlichen Form geradezu futuristischen Appeal verliehen; die Auslegung als Zweitürer widersprach den Gewohnheiten in seiner Klasse: Französische Kleinwagen waren damals Viertürer.

Schon bald folgten gehobene Varianten, mit denen der Renault 5 Trendsetter blieb: 1974 kam der R 5 LS mit 64 PS (47 kW), der kurz darauf vom gleich starken TS abgelöst wurde. Es folgte der R 5 Alpine mit 93-PS-Motor (68 kW), anschließend eine Automatik-Variante, der 108 PS (79 kW) starke Alpine Turbo und eine Luxusversion namens TX. Für den Rallyesport wurde eine brutale Mittelmotor-Variante mit 160 PS (118 kW) konzipiert. In den USA hieß der R 5 „Le Car“, und im Iran wurde er als Pars Khodro noch bis vor wenigen Jahren weitergebaut.

In Europa kam indessen 1984 die zweite Generation auf den Markt, stilistisch vom Designer Marcello Gandini geglättet und nunmehr mit quer eingebauten Motoren. Auch diese Generation feierte große Erfolge; mit dem GT Turbo entstand der mit über 200 km/h schnellste Kleinwagen seiner Zeit, während die Variante Baccara bzw. Exclusiv bisher ungekannten Luxus ins Segment brachte. 1990 folgte das Nachfolgemodell Clio, doch die zweite Generation des R 5 lief parallel noch bis 1996 vom Band.

Der mittlerweile in der fünften Modellgeneration laufende Clio ist weiterhin eines der meistgekauften Autos in Europa. Anfang 2020 konnte er sich sogar zeitweise vor den VW Golf schieben.

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