So fahren sich die Plug-in-Hybride von Jeep
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Mit Jeep Renegade und Compass baut der FCA-Konzern erstmals batteriegetriebene Antriebe in eines seiner Pkw. Damit wollen die Macher von Fiat, Chrysler und seinen Tochtermarken eine Aufholjagd bei den elektrischen Fahrzeugen einläuten.

In der unteren Mittelklasse ist das Angebot an elektrisch angetriebenen SUV noch überschaubar: Mini Countryman, Hyundai Kona oder Renault Captur finden da ihren Weg von der Steckdose auf die Straße. Was die kleinen Angebote in knuffiger Offroad-Optik vereint: Sie sind praktisch, hochbeinig, modisch – und keinesfalls für raues Gelände geeignet.
„Trail-rated“ heißt so eine Anforderung bei Jeep. 60 Grad steile Schotterpisten hoch und runter, durch fast einen halben Meter tiefe Wasserlöcher, über 20 Zentimeter hohe Felsbrocken oder 30 Grad steile Böschungswinkel klettern – nur wer so was schafft, bekommt von der amerikanischen Fiat-Tochter das Gelände-Siegel. Mit Renegade und Compass sind nun auch erstmals zwei Plug-In-Hybride dieser Größenklasse dabei.
„Die Kombination von echter Geländegängigkeit und elektrischem Antrieb kann sonst niemand bieten“, sagt Antonella Bruno. Die neue Europachefin von Jeep ist zu Recht stolz. Beim Test auf dem Fiat-Gelände im norditalienischen Balocco beweisen die kompakten Schwestermodelle in der „Trailhawk”-Ausstattung ihre Fähigkeiten abseits befestigter Wege. Per „Selec-Terrain“-System können Fahrer bis zu fünf verschiedene Betriebsmodi für den Antrieb und das Fahrwerk wählen. Und in der „4WD-Sperre“ wird bis 15 km/h im Gelände ein permanenter Allradantrieb aktiviert – an der Hinterachse über den 60-PS-E-Motor. Der Modus „4WD Low“ kann dabei mit Hilfe der E-Motoren sogar ein Untersetzungsgetriebe simulieren.
Solche Aufmerksamkeit durch Matsch- und Fels-Spektakel können die beiden Jeep auch gebrauchen. Denn zum einen erfolgt der Einstieg in die batterieelektrischen Antriebe im FCA-Konzern reichlich spät. Zum anderen sind die Jeeps bereits seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts am Markt – also eigentlich eher im Herbst ihres Modell-Lebens.
Seit wenigen Tagen bestellbar
Der Renegade 4xe und Compass 4xe können seit wenigen Tagen bestellt werden. Die Preise für den Renegade 4xe starten bei 37.237 Euro und für den Compass 4xe bei 41.136 Euro, jeweils in der „Limited“-Ausstattung. In den Linien „Trailhawk“ oder „S“ kostet der Renegade 4xe 41.526 Euro, beim Compass 4xe sind es 45.425 Euro. Abziehen können Käufer davon noch die Plug-in-Höchstförderung von 6.750 Euro; das bringt die Allradler in sehr attraktive Preiszonen – nicht nur für Offroad-Freaks.
Denn die Macher haben ihre Modelle seit der Vorstellung stets verbessert. In zwei großen Überarbeitungen hat FCA schon vor der Elektrifizierung Äußeres, Elektronik, Verarbeitung und Assistenzsysteme deutlich aufgewertet. So sind etwa bei den Plug-ins serienmäßig Abstands-Tempomat, volle Smartphone-Anbindung inklusive Android Auto und Apple-Carplay, 8,4-Zoll-Touchscreen oder Totwinkelwarner an Bord. Und auch die Verarbeitung ist inzwischen routiniert-ordentlich, die Sitze bequemer als früher. Für zwei Reisende mit Kindern und Normalgepäck auch auf der langen Urlaubsfahrt ein gutes Angebot.
Allzu sportlich-eilig sollten die Fahrer dabei indes nicht unterwegs sein. Zum einen wegen der Lenkung, die sehr leichtgängig eher nicht zum Kurvenräubern einlädt. Vor allem aber wegen der dann nervig vielen Tankpausen. Und die haben auch mit dem Antrieb zu tun: Die 11 Kilowattstunden-Akkus unter dem Mittelstrang sorgen allein nämlich nicht einmal für 50 Kilometer Reichweite, der um ein Viertel verkleinerte Tank mit seinen 36,5 Litern ist also beim Kratzen an der Höchstgeschwindigkeit von rund 180 km/h (177 PS-Variante) beziehungsweise knapp 200 km/h (240 PS) ruckzuck leergefahren.
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