Pkw-Markt Stecker-Autos überflügeln Diesel

Von Andreas Wehner

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Die E-Auto-Prämie zeigt weiter Wirkung. Im April verzeichnete das KBA für die geförderten batterieelektrischen Autos und Plug-in-Hybride zusammengenommen einen höheren Marktanteil als für Diesel-Modelle. Auch der Gesamtmarkt wuchs stark – allerdings nur im Vergleich zum fatalen Vorjahresmonat.

(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Im April sind in Deutschland zusammengenommen mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride als Diesel neu zugelassen worden. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch mitteile, wurden im vergangenen Monat 23.816 batterieelektrische Pkw und 26.988 Plug-in-Hybrid-Modelle registriert. Beide Antriebsarten zusammen erreichten somit einen Anteil von 22,2 Prozent am Gesamtmarkt. 21,9 Prozent der Neuzulassungen (50.195 Einheiten) entfielen auf Autos mit Dieselmotor. Die beliebteste Antriebsart war jedoch weiterhin mit 90.072 Einheiten und 39,2 Prozent Marktanteil der Benziner.

Insgesamt verzeichnete das KBA im April 229.650 Pkw-Neuzulassungen – 90 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Allerdings waren im April 2020 nicht nur die Autohäuser geschlossen, sondern auch die Zulassungsstellen weitestgehend dicht.

ZDK: Von sprühender Kauflaune keine Spur

Aktuell sei in den Autohäusern von sprühender Kauflaune insbesondere bei den Privatkunden keine Spur, sagte Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). In normalen Zeiten zähle der April zu den zulassungsstärksten Monaten des Jahres – mit einem durchschnittlichen Wert von rund 288.000 Neuzulassungen in den Vorkrisenjahren 2010 bis 2019. „Zurzeit liegen wir im April 2021 um rund 20 Prozent unter diesem Durchschnittswert“, sagte Peckruhn.

In den ersten vier Monaten betrug das Plus zum Vorjahreszeitraum auf dem deutschen Pkw-Markt 7,8 Prozent. 886.102 Neuzulassungen standen in der KBA-Bilanz. „Die Erholung des Pkw-Marktes lässt weiter auf sich warten. Angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Krise und die Halbleiterproblematik geben die aktuellen Zahlen allerdings nicht das wahre Potenzial des Marktes wieder“, sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel.

VDA passt Produktionsprognose wegen Chipengpässen an

Die deutschen Autohersteller rechnen aufgrund der Lieferengpässe mit Elektronikchips inzwischen damit, in diesem Jahr weniger Autos zu produzieren. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) passte seine Prognose an und erwartet nun für das Gesamtjahr nun einen Anstieg der Pkw-Produktion von 13 Prozent auf 4 Millionen Einheiten. Bislang war der VDA von einem Plus von 20 Prozent auf 4,2 Millionen produzierte Pkw ausgegangen.

Elektro-Fabrikate wachsen deutlich

Bei den Neuzulassungen lagen in den ersten vier Monaten fast alle deutschen Hersteller im Plus. Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete das KBA bei Smart. Daimlers Kleinwagenfabrikat legte um 382,5 Prozent zu. Allerdings hatte die Marke vor einem Jahr noch mit Lieferengpässen seiner neuen Elektromodelle zu kämpfen – Verbrenner wurden längst nicht mehr gebaut. Deutlich mehr Neuzulassungen als ein Jahr zuvor verbuchten von Januar bis April zudem Opel (+31,9 %), Mini (+26,8 %) und Porsche (+24,8 %).

Unter den Importeursfabrikaten legte mit Tesla ebenfalls eine Elektromarke am stärksten zu. 66 Prozent betrug das Plus der Kalifornier in den ersten vier Monaten. Auch Fiat (+21,8 %) und Peugeot (+21,8 %) wuchsen besonders deutlich.

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