Studie Was die Kaufunlust für Auto-Abo und China-Marken im Handel bedeutet

Von Andreas Wehner Lesedauer: 2 min

Anbieter zum Thema

Einer Umfrage zufolge sieht mehr als die Hälfte der deutschen Autofahrer die persönliche Kaufkraft sinken. In der Folge stellen viele die Neukäufe zurück, stattdessen wollen sie ihre Autos länger fahren. Doch auch Alternativen haben es schwer.

(Bild: Audi)

Turbulente Zeiten und steigende Preise sorgen bei den deutschen Autointeressenten für Kaufzurückhaltung. In einer Befragung des Beratungsunternehmens Simon-Kucher gaben in Deutschland mehr als die Hälfte der Teilnehmer an, dass ihre Kaufkraft gesunken sei. 49 Prozent wollen daher Neukäufe zurückstellen und ihre Autos länger fahren.

„Kunden rechnen mit gestiegenen und weiter steigenden Preisen, gleichzeitig zeigt sich eine Zurückhaltung beim Kauf“, sagt Martin Gehring, Senior Partner und Head of Automotive bei Simon-Kucher laut einer Pressemitteilung. „Hersteller und Händler müssen die weiterhin kaufbereiten Kundensegmente gezielt ansprechen und gleichzeitig flexibel Nachfrage und Rabatte ausbalancieren“, fasst er die Lage zusammen.

Kurzfristige Preisänderungen im monatlichen, wöchentlichen oder gar täglichen Rhythmus bewerten die deutschen Kunden unterschiedlich: 40 Prozent der Befragten halten diese für nicht fair. 52 Prozent sehen dagegen eine Chance, dadurch ein besseres Angebot zu erhalten.

Auto-Abos als Alternative – aber nicht zum höheren Preis

Das Interesse an Auto-Abonnements ist mit 46 Prozent recht hoch, allerdings sind die Kunden nicht bereit, dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen. Zwar gaben viele Befragte an, dass sie die zusätzliche Sicherheit und Flexibilität von Abos schätzen. Insbesondere dass Service und Wartung inbegriffen sind, überzeugt laut Studie 44 Prozent der Befragten. Ebenfalls 44 Prozent schätzen die Flexibilität bei der Laufzeit.

„Trotz der genannten Vorteile von Auto-Abos führen diese jedoch nicht zu einer signifikant höheren Zahlungsbereitschaft im Vergleich zu Kauf oder Leasing. Anbieter von Auto-Abos müssen diese preislich, aber auch inhaltlich geschickt gegenüber dem traditionellen Geschäft positionieren und auf die interessierten Kundensegmente abstimmen“, sagt Matthias Riemer, Automobilexperte bei Simon-Kucher.

Deutsche Marken müssen in China einheimische Konkurrenz fürchten

Deutsche Automarken sind laut der weltweiten Befragung in vielen Ländern weiterhin die erste Wahl beim Autokauf. Dies galt auch lange für China. Dort haben einheimische Hersteller aber inzwischen aufgeholt, wie aus der globalen Automobilstudie von Simon-Kucher hervorgeht. Demnach greifen chinesische Kunden inzwischen fast ebenso gerne zu lokalen Produkten: 85 Prozent der Befragten in China würden ein deutsches Fahrzeug in Betracht ziehen, 84 Prozent ein chinesisches.

In Deutschland sind dagegen nur 18 Prozent der Befragten offen für den Kauf einer chinesischen Marke. Unter den Fahrern von Elektroautos sind mit 26 Prozent allerdings deutlich mehr. „Der globale Wettbewerbsdruck steigt“, kommentiert Riemer das Ergebnis. „Deutsche Hersteller müssen sich selbst neu erfinden und können sich nicht auf einem westlichen Markenbonus ausruhen. Ein klares Verständnis davon, was Kunden erwarten und wofür sie bereit sind, Geld auszugeben, wird immer wichtiger“, sagt er.

Die globale Automobilstudie wurde von Simon-Kucher im Frühjahr 2023 in Europa, Amerika und Asien durchgeführt. Befragt wurden 8.235 Privatkunden, die in naher Zukunft den Kauf, die Finanzierung oder Leasing eines Neuwagens oder eines jungen Gebrauchtwagens planen, darunter 1.006 Personen in Deutschland.

(ID:49534863)

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung