Zahl der Carsharing-Nutzer steigt auf über zwei Millionen
In Deutschland haben im vergangenen Jahr fast ein Viertel mehr Menschen Carsharing genutzt als noch 2016. Wer auf Free-floating Angebote setzt, muss sich ein Fahrzeug mittlerweile mit 214 anderen Nutzern teilen.
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Die Zahl der Carsharing-Nutzer ist in Deutschland im vergangenen Jahr weiter stark gestiegen. Wie der Bundesverband Carsharing (BCS) am Montag in Berlin mitteilte, waren zum Jahreswechsel 2.110.000 Kunden bei entsprechenden Diensten registriert. Das waren 395.000 Nutzer mehr als Anfang 2017 und entspricht einem Plus von 23 Prozent.
Auch ein Blick auf die Städte, in denen Carsharing angeboten wird, zeigt, dass sich das Autoteilen weiter verbreitet. Zuletzt zählte der BCS 677 Gemeinden, in denen es derartige Optionen gibt – und damit 80 mehr als ein Jahr zuvor. Dabei ist Carsharing längst nicht mehr nur eine reine Großstadt-Erscheinung: In mittlerweile 64 Städten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern, 202 Städten und Gemeinden mit 20.000 bis 50.000 Einwohner und 336 Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern gibt es derzeit Angebote.
Die Zahl der Carsharing-Anbieter liegt aktuell bei 165. Ein Großteil der Kunden nutzt stationsunabhängige Angebote, so genanntes „Free-floating Carsharing“. Jene Anbieter zählten zuletzt 1.575.000 Nutzer und wuchsen damit im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel. Stationsbasierte Anbieter haben im letzten Jahr 80.000 Neukunden hinzugewonnen und halten jetzt 535.000 Nutzer. Hier betrug das Wachstum 17,6 Prozent.
Interessant ist, dass stationsbasierte Anbieter mit 10.050 Autos deutlich mehr Fahrzeuge im Pool haben als die Free-floating Anbieter (7.900), obwohl sie wesentlich weniger Kunden bedienen. So kommt es auch das bei Letzteren auf ein Auto mittlerweile 215 Nutzer kommen, während bei den stationsbasierten Optionen das Verhältnis bei 53:1 liegt. Übrigens ist rund jedes zehnte Carsharing-Fahrzeug ein Elektroauto oder Plug-in-Hybrid (10,3 %).
Der Geschäftsführer des Bundesverband Carsharing, Gunnar Nehrke, freute sich in einer Mitteilung über die jüngsten Zahlen. „Carsharing ist gemessen an der Gesamtzahl der Fahrberechtigten nach wie vor ein kleiner Markt. Aber die Zuwachsraten zeigen, dass wir die Nische verlassen“, so Nehrke. Für ihn ist Carsharing die „einzige direkte Alternative zum privaten Autobesitz“. Die Branche leiste mit ihrem kontinuierlichen Wachstum „einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende in Deutschland“, sagte Nehrke. Eine zentrale Information bleibt in diesem Zusammenhang aber im Dunkeln: Zur Nutzungshäufigkeit und den zurückgelegten Strecken erfasst der BCS keine Daten.
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