Branchenstimmung: „Das Jahr geht gut zu Ende!“

Autor / Redakteur: Wolfgang Michel / Wolfgang Michel

Die Stimmungskurve im Kfz-Gewerbe bleibt vor dem letzten Quartal des Jahres gut. Der Fahrzeugabsatz läuft im Schnitt besser als erwartet, die Rabatte bleiben im Rahmen, der Service boomt.

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„Insgesamt sind wir mit dem Neuwagen- und Gebrauchtwagenverkauf zufrieden. Die Verkaufszahlen sind zwar unter Vorjahresniveau, aber vor allem im Bereich der ertragsreichen, hochklassigen Fahrzeuge hat die Nachfrage wieder angezogen. Zudem hat sich die Neuwagennachfrage in den letzten Wochen weiter verbessert. Und die Gebrauchtwagengeschäfte sind deutlich ertragsreicher als im Vorjahr, da wir höhere Margen realisieren können.“ Mit diesen Worten fasst Peter Schäfer, Geschäftsführer des Autohauses Schäfer in Königsbrunn, das dritte Quartal zusammen.

Aber nicht nur im Verkauf läuft es für den diesjährigen ADAC-Werkstatttest-Sieger und Service-Award-Gewinner 2009 gut. „Unser Servicegeschäft war im dritten Quartal, insbesondere im Monat August, über Vorjahresniveau. Es macht sich bemerkbar, dass letztes Jahr mehr Fahrzeuge ausgeliefert wurden und jetzt zur ersten Jahresinspektion in unsere Werkstatt kommen.“

Und auch über das Nutzfahrzeuggeschäft äußert sich Schäfer zufrieden. Die Nachfrage nach schweren Lkw sei groß – leider gelte das auch für den Preiskampf mit den Wettbewerbern. Leichte Nutzfahrzeuge liefen derzeit insbesondere im Handwerksbereich außerordentlich gut. Auch die Nutzfahrzeugwerkstatt sei etwas besser ausgelastet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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Sein Mercedes-Kollege Helmut Peter, Geschäftsführer der Autohaus-Peter-Gruppe mit Sitz in Nordhausen, ist über das dritte Quartal ebenso erfreut. Die Neuwagenverkäufe des Mehrmarkenhändlers liegen auf dem Niveau der Jahre 2007 und 2008, was auch für die Rabatte gilt.

Das Gebrauchtwagengeschäft bezeichnet Peter gar als „fantastisch“. Das gelte insbesondere für die „Jungen Sterne“ von Mercedes-Benz. Ferner hat die Autohausgruppe im laufenden Jahr rund 30 Prozent mehr Nutzfahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Und wie läuft es im Service? „Nutzfahrzeuge sehr gut, Pkw wie in den letzten Jahren.“

Kaum ein Sommerloch

„Zufrieden mit dem Neuwagen- und dem Gebrauchtwagengeschäft“, lautet auch das Quartalsfazit für des Geschäftsführers der Gottfried Schulz GmbH in Düsseldorf, Nicholas Dunning. Zwar seien die Neuwagenrabatte leicht gestiegen, dafür haben sich aber die Margen im Gebrauchtwagengeschäft verbessert. Letzteres ist sicher auch in der weiterhin knappen Ware begründet. Wermutstropfen in Düsseldorf bleibt das Nutzfahrzeuggeschäft. Dieses verläuft „nach wie vor schleppend“.

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Ganz anders verhält es sich mit dem Nutzfahrzeug-Business im Wasserburger Autohaus Huber. „Das Nfz-Geschäft entwickelt sich sowohl im Verkauf als auch im Service sehr gut. Seit einigen Monaten verzeichnen wir zwar einen Rückgang bei den größeren Transportern. Der Stadtlieferwagen NV200 erfreut sich aber weiterhin großer Beliebtheit“, sagt Geschäftsführer Martin Huber.

Zum Pkw-Verkauf im dritten Quartal meint Huber: „Der läuft weiterhin zufriedenstellend, und das befürchtete Sommerloch konnten wir durch zielgerichtete Marketingeinsätze und starken Verkaufsförderungsprogramm sehr gut meistern.“ Für das vierte Quartal erwartet der Firmenchef sogar eine weitere Steigerung, „da wir mit Juke und Micra zwei neue Volumenmodelle einführen.“ Vielleicht gehen mit den beiden Premieren auch die Rabatte wieder etwas zurück. Diese sind nämlich auch in Wasserburg immer noch auf einem sehr hohen Niveau.

Sehr gut entwickelt hat sich das Gebrauchtwagengeschäft und auch im Service verläuft das Jahr den Erwartungen entsprechend, „obwohl das Marktumfeld in diesem Bereich derzeit schwierig ist.“

Gutes Servicegeschäft

Michael Ostermaier vom gleichnamigen VW-, Audi-, Seat- und Skoda-Autohaus in Vilsbiburg, freut sich sehr über den Jahresverlauf: „Im Neuwagenverkauf liegen wir bei Skoda 20 Prozent, bei VW 50 Prozent und bei Audi 10 Prozent über unserem Jahresziel.“ Im Vergleich zum Vorjahr sind die Rabatte im Endkundengeschäft nur bei Skoda um ein knappes Prozent gestiegen. Bei allen anderen Fabrikaten liegen sie „auf einem unvernünftig hohen, gleichbleibenden Niveau im zweistelligen Bereich.“

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