Neue Reifen Continental Wintercontact TS 870 ist jetzt marktreif
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Coronabedingt musste Continental die Premiere des neuen Wintercontact TS 870 im letzten Jahr verschieben. Nun kommt er zeitgleich mit der Hochleistungsvariante TS 870 P auf den Markt. Aber auch andere Reifenhersteller waren fleißig.

Es war sicher keine einfache Entscheidung für Continental, den Produktionsstart des Wintercontact TS 870 von 2020 auf 2021 zu verschieben. Der Nachfolger des vielfachen Testsiegers TS 860 sollte dessen Siegesserie bei den Reifentests fortsetzen – stattdessen wurde der Bridgestone Blizzak LM 005 zum Dauergast auf dem Podium.
Doch nun werden die Karten neu gemischt, ist der TS 870 doch im Hinblick auf die Konstruktion, die Profilgestaltung und die Mischung ein komplett neues Produkt. Er soll im Vergleich zum Vorgänger drei Prozent kürzere Bremswege auf Eis und fünf Prozent besseres Handling auf Schnee bieten. Fortschritte gab es auch beim Grip auf Schnee, bei den Nässe-Eigenschaften sowie dem Fahrverhalten auf trockener Straße. Die Laufleistung stieg laut Continental um zehn Prozent, der Rollwiderstand wurde um zwei Prozent reduziert.
Die Lieferpalette umfasst zunächst 19 Größen zwischen 14 und 17 Zoll mit Reifenquerschnitten der Serien 45 bis 65 und Breiten von 175 bis 225 Millimetern – darunter auch welche mit XL-Markierung für erhöhte Tragfähigkeit. Im nächsten Jahr sollen 45 Größen hinzukommen. Ebenfalls neu ist der Wintercontact TS 870 P, mit dem Continental sukzessive den TS 850 P ablösen will. Seine Profilstruktur mit den vier Längsrillen hat insbesondere auf Nässe deutliche Vorteile, weil sie Wasser schnell aus der Aufstandsfläche ableitet. Die Lieferpalette umfasst zunächst 52 Pkw- und SUV-Artikel (16 bis 21 Zoll, Serien 35 bis 65, Breiten von 205 bis 255 Millimeter).
Auch andere Hersteller haben trotz der Corona-Krise ihre Entwicklungsanstrengungen kaum reduziert. Lesen Sie folgend eine Produktübersicht über neue Reifen im Frühjahr 2021.
Michelin: Zehn Prozent mehr Reichweite
Beispiel Michelin: Der neue Pilot Sport EV ist der erste Reifen aus der Pilot-Sport-Familie, der speziell auf die Anforderungen von Sportwagen mit Elektroantrieb abgestimmt wurde. Der besonders geringe Rollwiderstand soll die Reichweite um bis zu 60 Kilometer erhöhen. Diese Angabe beruht auf einer Studie, die einen Pilot Sport EV 255/45 R 19 (Rollwiderstandsbeiwert 6,7 Kilogramm pro Tonne) mit dem konventionellen Pilot Sport 4 SUV (8,8 kg/t) in gleicher Größe gegenüberstellt. Bei einem Elektrofahrzeug mit einem Gewicht von 2.151 Kilogramm und einer Reichweite von 540 Kilometern entspricht die Differenz (2,1 kg/t) mehr als 60 Kilometern zusätzlicher Reichweite, also mehr als zehn Prozent Plus.
Trotzdem erreicht der neue Reifen laut Hersteller gute Werte auf trockener und nasser Fahrbahn. Das Nassbremsverhalten ist auf dem Label mit der Note B bewertet. Michelin verweist darauf, dass der Pilot Sport EV auch im abgenutzten Zustand den Grenzwert der europäischen Vorschrift R117 für die Nasshaftung übertrifft. Besonderen Wert haben die Ingenieure auf eine hohe Lebensdauer gelegt. Das Profil und die spezielle Gummimischung sind auf das hohe Drehmoment und die überdurchschnittlichen Beschleunigungskräfte von Elektrosportwagen ausgelegt.
Der Michelin Pilot Sport EV kommt hierzulande in 16 Größen für 19- bis 22-Zoll-Felgen auf den Markt, davon elf in der Erstausrüstung und fünf auf dem Ersatzmarkt. Die 20-Zoll-Variante ist bereits für das neue Tesla Model Y zugelassen.
Pirelli Powergy: Ein Neuling für den Ersatzmarkt
Eine echte Neuheit ist der Powergy von Pirelli: Während die Italiener immer wieder neue markenspezifische Reifenvarianten für das Erstausrüstungsgeschäft entwickelt haben, wurde dieser Reifen speziell für den Aftermarket konstruiert und auf Sicherheit und Nachhaltigkeit im täglichen Fahrbetrieb ausgelegt. Ganz wichtig ist hier die Nasshaftung, bei der der Neuling mit einer A-Bewertung auf dem Reifenlabel glänzen kann. Aber natürlich ist Pirelli auch hier ein geringer Rollwiderstand wichtig, was sich in der Labelnote B widerspiegelt.
Beim Profildesign fallen breite Längsrillen und flossenförmige Lamellen auf, die die Wasserableitung verbessern und die Aquaplaning-Gefahr verringern. Durch den Einsatz von Virtual-Reality-Systemen in der Entwicklung gelang es dem Unternehmen nach eigenen Angaben, eine maximale Aufstandsfläche und eine gleichmäßige Kraftverteilung zu erreichen und damit nicht nur die Haftung, sondern auch die Lebensdauer zu erhöhen.
Der Powergy eignet sich für alle Pkw-Segmente. Bis Ende des Jahres soll er in 55 Größen von 17 bis 20 Zoll sowie mit Geschwindigkeitsstufen von H bis Y erhältlich sein.
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