Deutschlands größtes Portal für historische Mobilität listet mehr als 330 Museen auf. Viele hat Oldtimermuseen.de-Erfinder Dieter Lammersdorf selbst besucht – und dabei Kurioses erlebt. Wie Beispielsweise einen Museumseingang hinterm Schlafzimmer.
Das Portal Oldtimermuseen.de listet mehr als 330 Mussen hierzuland auf, die sich der Pflege historischer Mobiltät verschrieben haben.
(Bild: Oldtimermuseen.de)
Deutschland ist vieles. Das Land der Dichter und Denker zum Beispiel. Und das Land, in dem man das moderne Automobil erfand. Und das Fahrrad („Laufmaschine“). Und das Motorrad. Und … Ja, wir waren schon immer sehr erfinderisch.
Genau dieses historische Erfinder-, Ideen- und Ingenieurstum in Sachen Mobilität zu bewahren und der Nachwelt zugänglich zu machen, haben sich hierzulande ganz viele Museen auf die Fahne geschrieben. Wie viele? „Na mindestens 336, Stand gestern, 18 Uhr“, lacht Dieter Lammersdorf. Warum der Herr Lammersdorf das so ganz genau weiß, fragen Sie? Ganz einfach: Weil der 65-Jährige der Erfinder und Ideengeber von „Oldtimermuseen.de“ ist.
Vom Fahrrad bis zur Feuerwehr
Oldtimermuseen.de ist das ist das erste und einzige Portal seiner Art. Es listet nahezu sämtliche Museen des Landes auf, die man gemeinhin als „Motormuseum“ bezeichnet. Soll heißen: Museen, die sich komplett oder in wesentlichen Teilen dem Thema „historische Mobilität“ verschrieben haben. Dazu zählen solche für/über Automobile, Nutzfahrzeuge,
Omnibusse, Motorräder, Feuerwehren, Traktoren, Fahrräder und Motoren.
Dieter Lammersdorf, Betreiber von Oldtimermuseen.de
Dieter Lammersdorf ist nicht nur Heinkel-Experte und leidenschaftlicher Wirschaftswunder-Autoschrauber, er ist auch Erfinder und Betreiber des Portals Oldtimermuseen.de.
(Bild: Lammersdorf)
Wie kommt man eigentlich dazu, ein Portal wie Oldtimermuseen.de in Leben zu rufen?
Dieter Lammersdorf: Das ist ganz einfach! Sie suchen zu einem bestimmten Thema Informationen, ein Nachschlagewerk und finden keines. Dann überlegen Sie kurz und sagen zu sich selbst: „Dann nehm’ halt ich das in die Hand und bringe solch ein Werk heraus!“. Zumindest mir erging es so, als ich Ende der Neunziger auf ein kleines Motorradmuseum in Pleidelsheim zwischen Heilbronn und Stuttgart stieß und mich ärgerte, dass es keinen Führer für Oldtimermuseen gab.
Ende der Neunziger sagen Sie. Gab es da schon Internet?
(Lacht). Na klar, das gab es damals schon, aber stimmt: Vor dem entsprechenden Onlineportal erschien mein Museumsführer in gedruckter Form. Das tut er übrigens bis heute. Und bis heute auch in Form eines praktischen Ringbuchs, immerhin schon in der 5. Auflage.
Sie geben aktuell mehr als 330 Museen hierzulande an. Kennen Sie die alle aus eigener Anschauung?
Nein, leider nicht alle. Aber knapp die Hälfte habe ich ein- oder mehrmals besucht.
Die Zahl der Oldtimermuseen ist ja stetig gewachsen. Was denken Sie, wie viele können es noch werden?
Das stimmt, aber ich gehe davon aus, dass wir langsam, aber sicher ein Plateau erreicht haben. 400 werden es wohl nicht mehr werden. Aber 350 vermutlich schon. Das wäre eine schöne Zahl.
Apropos „Zahl“ bzw. „Zahlen“: Wie betreiben und finanzieren Sie Ihr Portal?
Na, zuallererst bezahle ich, wie das bei fast jeden Hobby so ist, mit ganz viel Herzblut und Freizeit. Zudem unterstützen mich eine Studentin, ein Informatiker und ein befreundeter freier Redakteur. Ohne die drei könnte ich das niemals stemmen. Weiterhin habe ich jüngst einige bekannte Unternehmen der Branche als Werbepartner gewinnen können.
Sind denn sämtliche Oldtimermuseen Deutschlands bei Ihnen gelistet?
Ja, fast alle. Es gibt allerdings auch ein paar wenige, die nicht gelistet werden wollen.
Und die besagten 330+ sind alles „richtige“, das heißt öffentliche Museen?
Nein, keineswegs. In Deutschlands diesbezüglich größter Datenbank finden Sie auch jede Menge Privatmuseen und Privatsammlungen. Außerdem die von Clubs. Diese sind sozusagen die Rosinen der Geschichte, wie ich sie nenne. Man kann sie aber meist nur Absprache besuchen.
Letzte Frage: Welches war das kurioseste Museum, das Ihnen untergekommen ist?
Das war ein kleines Zündapp-Museum im Bergischen Land. Da musste man allen Ernstes erst durchs Schlafzimmer des Besitzers, um zur Sammlung zu gelangen.
Das Interview führte Steffen Dominsky
Bereits seit 2002 existiert der digitale Museumsinformationsdienst. Er habe ihn, so gesteht Dieter Lammersdorf, in den letzten Jahren „etwas vernachlässigt“. Motto: Wie das halt nun mal mit Hobbys so ist – manchmal gibt es einfach wichtigere Dinge im Leben. Doch im letztem Jahr ist der Heinkel-Experte (und -Buchautor) wieder voll durchgestartet, hat seine Homepage frisch restauriert. Alle Inhalte sind jetzt auf dem neuesten Stand. Was das heißt? „Vier Mal im Jahr schreibe ich jedes Museum an, frage nach, ob es noch existiert und ob sich Grundlegendes wie Kontaktdaten, Webside etc. geändert haben“, erklärt Lammersdorf im Gespräch mit »kfz-betrieb«.
Suche nach verschiedenen Kriterien
Aufgeteilt ist Oldtimermuseen.de in acht Regionen. Aber nicht nach Postleitzahlen oder Bundesländern. Das wäre zu unübersichtlich, ist der Portalbetreiber überzeugt. Recht hat er! Denn so „schief“ und „schräg“ hier Grenzen verlaufen, verliert jeder Normalsterbliche jegliche Orientierung bzw. den Überblick. Stattdessen – das Prinzip Straßenatlas lässt grüßen – ist Deutschland diesbezüglich nach „Rechteck und Ordnung“ mit dem Lineal aufgeteilt.
Auf einen Blick, via Karte bzw. alphabetischer Liste, erhalten Musseumssuchende die wichtigsten Kurzinformationen. Suchen können sie zudem gezielt nach Museeumsschwerpunkten. Ein stets zugleich sichtbarer Routenplaner unterstützt bei der Entscheidung für einen Besuch bzw. bei dessen Anreise. Für knapp 45 Museen hat der „Meister über die Oldtimermuseen“ eine ausführliche Beschreibung erstellt. Die ist, wie alles andere auch, bei Oldtimermuseen.de völlig kostenlos – aber beileibe nicht umsonst.
Stand vom 15.04.2021
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