Hauptuntersuchung „Einen großen Preissprung wird es nicht geben“

Lassen sich Elektronik und Software auch künftig im Rahmen der HU prüfen? Für welches Partikelzählverfahren hat sich Dekra entschieden? Wird die Partikelzählung die HU verteuern? Ein Gespräch mit Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH.

Jann Fehlauer: „Als Überwachungsorganisation müssen wir den Status quo der Daten kennen.“
Jann Fehlauer: „Als Überwachungsorganisation müssen wir den Status quo der Daten kennen.“
(Bild: Dekra)

Redaktion: Was sagen Sie zu Behauptungen, Elektronik- und Softwarefunktionen könnten heute, geschweige denn künftig, im Rahmen der HU nicht wirklich geprüft werden? Und das trotz Werkzeugen wie dem HU-Adapter.

Jann Fehlauer: Gerade heute unterliegt Fahrzeugtechnik einem schnellen Wandel. Dass die Prüftechnik der Fahrzeugtechnik in gewissem Abstand folgt, ist keine neue Erkenntnis. Als Überwachungsorganisation sind wir von der Typprüfung bis zur Verschrottung des Fahrzeugs in den gesamten Kreislauf involviert und bringen unsere Forderungen nach Schnittstellen zur periodischen Prüfung ein. Der HU-Adapter war von Anfang an als Einstieg in die Prüfung von Elektronik und Software gedacht. Auch Assistenzsysteme können wir heute prüfen, doch es wird weitergehen. Stichwort Updates over the Air. Hierfür wird der HU-Adapter nicht reichen. Als Überwachungsorganisation müssen wir den Status quo der Daten kennen. Hierbei kann es nicht sein, dass wir eine Holschuld beim Fahrzeughersteller haben. Es bedarf eines Datentreuhänders, der die Daten den unterschiedlichen Interessengruppen diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt. Vielleicht brauchen Überwachungsorganisationen nur drei Prozent dieser Daten, vielleicht auch zehn, doch die Zugriffsrechte müssen vorhanden sein, was übrigens zum Beispiel auch für Versicherungen, Polizei und Staatsanwaltschaft gilt.