Kimera Gruppe B lässt grüßen

Von Steffen Dominsky

Wenn ein Italiener, genauer gesagt ein italienischer Autobauer, einen großen Deutschen wie Albert Einstein zitiert, dann muss es schon um etwas ganz besonderes gehen. Und das tut es mit der Neuauflage des legendären Lancia 037.

Ein typischer Vertreter der Kategorie „Resto-MOD“: Der EVO37 (rechts) ist eine modifizierte Neuauflage des legendären Lancia 037 (links).
Ein typischer Vertreter der Kategorie „Resto-MOD“: Der EVO37 (rechts) ist eine modifizierte Neuauflage des legendären Lancia 037 (links).
(Bild: Kimera)

„Die Phantasie regt den Fortschritt und damit die Evolution an“, soll Albert Einstein einst gesagt haben. Zumindest hatten die Macher eines Unternehmens namens Kimera diesen Satz wohl im Hinterkopf. Was dann bei seiner Umsetzung in der kleinen Fahrzeugschmiede herauskam, hört auf den Namen „Kimera EVO37“. Und das ist nichts Geringeres als die Reinkarnation des legendären Lancia 037. Jenes von 1982 bis 1983 in gerade einmal 257 Einheiten produzierte Renn- bzw. Rallye-Fahrzeug war ein klassischer Hecktriebler, der für ein letztes Aufbäumen gegen die in dieser Zeit die Vormacht übernehmenden Allradler stand.

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Der Kimera EVO37 soll die Wiederauflage einer Ikone sein, basierend auf modernen Erkenntnissen und Technologien. Damit geht er quasi Hand in Hand mit dem Lancia Delta Futurista von Amos Automobili, den seine Erbauer vor zwei Jahren vorstellten. Das Ergebnis der aktuellen Kreation bezeichnen seine Erfinder als „chronokulturelle Fusion“. Dabei möchten sie, basierend auf einem zeitgenössischen Design mithilfe aktueller Methoden wie 3D-Scannen, Reverse Engineering, CAD, CAE, Rapid Prototyping und weiteren mehr den Stil, Geschmack und Charme der Achtzigerjahre mit den Eigenschaften eines modernen Autos verknüpfen.

Leichter und stärker als das Original

Ausgangspunkt des EVO37 ist, wie seinerzeit beim „echten“ 037, der zentrale Rohrrahmen eines Lancia Beta Montecarlo, an dem vorne und hinten zwei Rohrrahmen verankert sind. Die Aufhängungen hingegen sind komplett neu entwickelt, unter Beibehaltung des alten Schemas. Neben einstellbaren Öhlins- Stoßdämpfern steht ein Bremssystem von Brembo – es ist mit klassischen bzw. keramischen Komponenten erhältlich – für ein aktuelles Update in Sachen Fahrwerk. An der Vorderachse kommen 18-Zoll-, an der Hinterachse 19-Zoll-Felgen mit Pirelli-Reifen zum Einsatz.

Der Motor des Neulings basiert auf einem originalen Block des legendären Gruppe-B-Autos, wurde aber von Italtecnica unter der Leitung von Claudio Lombardi komplett neu konstruiert. Herausgekommen ist dank Lombardi, dem Vater aller legendären Rallyefahrzeuge des Martini Racing Teams, ein Vierzylinder-Aggregat mit 2.150 cm3 Hubraum und einer Leistung von über 500 PS sowie ein Spitzendrehmoment von 550 Nm. Möglich machen dies ein Turbolader kombiniert mit einem Roots-Kompressor. Das Leistungsgewicht gibt der Hersteller mit 2 kg/PS an.

Gefertigt wird der Kimera EVO37 in einer limitierten Serie von nur 37 Modellen. 11 von ihnen wurden laut Hersteller bereits vor der offiziellen Präsentation an bedeutende Autosammler aus aller Welt verkauft. Der Basispreis des besonderen Wagens beträgt 480.000 Euro. Die offizielle Präsentation findet im Juli statt, während des Goodwood Festival of Speed. Die Übergabe der ersten Modelle, die sich derzeit in der Produktion befinden, an die Kunden, ist ab September geplant.

Über Kimera:

Der Name des Unternehmens ist inspiriert vom Mythos der Chimera, der geflügelten Löwin, die auch das Symbol des Unternehmens ist. Gründer und CEO von Kimera Automobili ist Luca Betti, dessen Eltern und etliche Verwandte in den Siebzigern und Achtzigern Rennfahrer waren. Von klein auf widmete er sein Leben dem Motorsport und wurde Profifahrer. Mittlerweile hat er mit Kimera Motorsport sein persönliches Rennteam, zudem leitete er das Abu Dhabi Junior Team und engagierte sich für Red Bull, Ford und Peugeot Sport. Die Champions des legendären Martini Racing Teams sind die Tester und Botschafter von Kimera Automobili – allen voran Miki Biasion, der von Anfang an die Entwicklung des EVO37 begleitet hat. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Cuneo, südlich von Turin.

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