Handel zieht Halbjahresbilanz

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Verschärfter Wettbewerb in den Sommermonaten

Negativ beurteilt Stefan Quary, Geschäftsführer der Dürkop-Gruppe, den Neuwagenverkauf im ersten Halbjahr: „Der Neuwagenverkauf läuft erwartungsgemäß schlecht. Insbesondere im Privatkundenkanal schaffen wir es derzeit nur begrenzt, die Kunden für die Produkte zu begeistern. Diese Tendenz verzeichnen wir über alle Marken unseres Portfolios hinweg.“ Eine Belebung im zweiten Quartal könne er nicht feststellen, im Gegenteil: Gerade die Monate Mai und Juni verliefen sehr verhalten.

Und er gehe auch nicht davon aus, dass sich das im zweiten Halbjahr ändern werde. Zumindest die Rabattsituation habe sich nicht verschärft, die Nachlässe seien eigentlich konstant geblieben. Allerdings rechne er damit, dass sich der Wettbewerb in den Sommermonaten verschärfe. Regelrecht begeistert ist Quary dagegen vom Gebrauchtwagengeschäft: „Sowohl hinsichtlich des Volumens als auch der Margen konnten wir bisher unsere Planung deutlich übertreffen. Die freien Zukaufsmöglichkeiten auf den europäischen Märkten werden diesen Trend weiter stützen.“

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Durchaus gut beurteilt er auch das Servicegeschäft: „Wir spüren positive Effekte der letztjährigen Abwrackprämie in unseren Werkstätten. Zudem greifen unsere Kundenbindungsinstrumente wie ‚Dürkop Sparcard’ und ‚Dürkop Spardepot’ immer besser.“ Bezüglich des zweiten Halbjahres ist Quary trotz des schlechten Neuwagengeschäfts verhalten optimistisch. Gesetzt den Fall, sie könnten das hohe Niveau im Gebrauchtwagengeschäft und Aftersales halten, würde sich die Gruppe besser entwickeln, als in der Planung 2010 vorgesehen.

Mehr Gewerbekunden, weniger Privatkunden

Durchwachsen ist das erste Halbjahr im Neuwagenverkauf für das Autohaus Karl Russ in Dettingen gewesen. So hat sich laut dem geschäftsführenden Gesellschafter Stefan Russ der Verkauf an Gewerbekunden verbessert, das Privatkundengeschäft sei dagegen rückläufig gewesen. Zudem gebe der Kunde nicht mehr so viel Geld für ein Fahrzeug aus und entscheide sich daher eher für einen jungen Gebrauchten. Bedenklich findet Russ auch die Entwicklung der Rabatte: „Die Nachlässe sind leider nach wie vor hoch, bedingt durch den Absatzdruck, der auf den Händlern lastet.“

Verbessert habe sich dagegen das Gebrauchtwagengeschäft – und zwar sowohl hinsichtlich Umsatz als auch Ertrag. Und auch das Servicegeschäft erfreut den Geschäftsführer. Durchaus verständlich, denn das Autohaus ist im Service bereits seit Ende 2009 stets ausgelastet – und das sogar immer zwei Wochen im Voraus. Weniger gut laufe der Teileverkauf, vor allem im Thekengeschäft. Das Geschäft mit Zubehör stagniere.

Sorgenkind sei im Autohaus Russ wie bei vielen Kollegen das Nutzfahrzeuggeschäft, auch wenn es den einen oder anderen Lichtblick gebe: „Das Verkaufsgeschäft entwickelt sich aufgrund unserer lokal anspringenden Konjunktur im mittleren Neckarraum vor allem im Transportgewerbe leicht nach oben, bei aber nach wie vor ruinösem Wettbewerb.“

Eher schwach und stark schwankend stelle sich das Servicegeschäft dar, das Thekengeschäft sei hier sogar rückläufig. Aber Stefan Russ lässt es sich nicht verdrießen und geht davon aus, dass sich das Geschäft im zweiten Halbjahr in allen Bereich leicht erholen wird.

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