Aerodynamik Horchmuseum zeigt Windschlüpfriges

Von Steffen Dominsky

Anbieter zum Thema

„Windschnittig – Aerodynamik und Automobil“ lautet der Titel einer neuen Sonderausstellung im August Horch Museum. Bis Oktober zeigt diese zahlreiche Fahrzeuge und Modelle und dokumentiert neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Ein Karosseriebaumeister führt zudem Live-Arbeiten vor.

Eine neue Sonderausstellung im August Horch Museum widmet sich dem Thema Aerodynamik im Automobilbau in seinen Anfängen vor rund 100 Jahren.
Eine neue Sonderausstellung im August Horch Museum widmet sich dem Thema Aerodynamik im Automobilbau in seinen Anfängen vor rund 100 Jahren.
(Bild: Horch-Museum)

Seit dem 10. März und noch bis 22. Oktober widmet sich eine Sonderausstellung im August Horch Museum in Zwickau – und danach im Audi Museum Mobile in Ingolstadt – dem Streben nach der idealen Form eines Automobils. 13 Großexponate, 26 Modelle und 6 Experimentier-/Medienstationen dokumentieren den Weg, den die Aerodynamik im deutschen Automobilbau bis zum Zweiten Weltkrieg genommen hatte, und ihren Einfluss auf den Automobilbau. Gerade der Rennsport spielte dabei eine wichtige Rollen. So konsequent Forschungsergebnisse dort auch erfolgreich umgesetzt wurden, bei der Übertragung auf Serienfahrzeuge fanden sie bei Käufern nur langsam Akzeptanz.

Bildergalerie

So tauchten bereits um 1910 erstaunliche Ideen auf, Karosserieformen von Motorwagen dem Luftstrom anzupassen. Einfluss übten die generell wachsende Begeisterung für die Luftfahrt, aber auch die Flugwoche in Reims 1909 als weltweit beachtetes Großereignis aus. Flügel- und Tropfenformen wurden Inspiration für Techniker und Erfinder. Zu dieser Zeit diente allerdings die Lenkung des Luftstroms um die Karosserie herum nicht dem Zugewinn von Geschwindigkeit, sondern in erster Linie der geringeren Aufwirbelung des Straßenschmutzes von den Straßen, die in der Regel unbefestigt waren.

Karosseriebaumeister live vor Ort

In den Zwanzigerjahren erkannten Techniker und Flugzeugingenieure die Bedeutung der Aerodynamik für die Verringerung des Luftwiderstands und des Brennstoffverbrauchs sowie für die Verbesserung der Langstreckentauglichkeit von Automobilen. Eine Auswirkung auf die Serienfertigung im Automobilbau hatte dies allerdings erst allmählich in der zweiten Hälfte der Dreißigerjahre. Mehrere Konstrukteure setzten auf dem Gebiet der automobilen Aerodynamik maßgebliche Impulse: Neben Rumpler und Jaray waren es beispielsweise auch Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld, Emil Everling, Wunibald Kamm und Karl Schlör von Westhofen-Dirmstein. Allerdings war es für sie alles andere als einfach, mit ihren Denkansätzen Akzeptanz zu erreichen.

Zu sehr wichen ihre nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aerodynamisch gestalteten Karosserien von den damals vorherrschenden Vorstellungen der Kunden und Hersteller bezüglich des Aussehens eines Automobils ab. Einige einzigartige und seltene Fahrzeuge innerhalb der Ausstellung wollen genau diese Verbindung von Effizienz, Nachhaltigkeit und Design in verschiedenen Facetten verdeutlichen. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und Forcierung der Elektromobilität sind damalige Ideen und Überlegungen aktueller denn je, argumentiert das Horch-Museum. Während der Sonderausstellung wird regelmäßig ein Karosseriebaumeister live Arbeiten ausführen. Weitere Informationen unter www.horch-museum.de. 

(ID:49250492)

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung