»kfz-betrieb« Auto-Check: Hyundai Kona Diesel 4WD

Autor Wolfgang Michel

Elektro, Hybrid, Benzin, Diesel – ab Herbst ist nicht nur das Antriebsspektrum des Hyundai Kona komplett. Auch ansonsten hat das kompakte SUV-Modell viel zu bieten. Der Diesel hat es in der Modellreihe allerdings recht schwer.

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Seit nunmehr zwei Jahren bietet Hyundai mit dem Kona ein weiteres Erfolgsmodell an. Die im letzten Jahr eingeführten Dieselvarianten werden jedoch wenig nachgefragt.
Seit nunmehr zwei Jahren bietet Hyundai mit dem Kona ein weiteres Erfolgsmodell an. Die im letzten Jahr eingeführten Dieselvarianten werden jedoch wenig nachgefragt.
(Bild: Michel/»kfz-betrieb«)

Bei Hyundai Motor Deutschland läuft es gut. Jürgen Keller, der seit Juli bei den Koreanern als Geschäftsführer an Bord ist, freut sich nicht nur über steigende Neuzulassungen, sondern auch über eine wachsende Rendite im Händlernetz.

Der Hyundai Kona trägt einen wichtigen Teil zu dieser für Hersteller und Händlernetz gleichermaßen erfreulichen Entwicklung bei. Als Benziner gibt es das Modell bereits seit Herbst 2017. Im vergangenen Sommer legten die Koreaner eine reine Elektroversion sowie zwei Dieseltriebwerke mit der strengen Abgasnorm Euro 6d-Temp nach. Ende September kommt mit dem Kona Hybrid hierzulande noch eine weitere Antriebsvariante auf den Markt. Für Testfahrten hat uns der Importeur kürzlich eine Dieselvariante zu Verfügung gestellt. Dazu später mehr. Zuvor werfen wir erst mal einen Blick auf die Entwicklung des noch recht jungen Modells sowie die Rolle des Diesels.

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Im Startjahr 2017 verbuchte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 1.141 Kona-Neuzulassungen. Im ersten vollen Verkaufsjahr 2018 waren es bereits 13.026 Einheiten, wobei der Benzinmotor stark dominierte. Der Anteil von Dieselmotoren (26) war verschwindend gering, der Elektroantrieb (381) noch sehr übersichtlich vertreten.

Der Kona ist nicht mehr wegzudenken, der Diesel vielleicht schon

2019 möchte Hyundai Deutschland über sämtliche Antriebsarten verteilt rund 20.000 Kona verkaufen. Das könnte klappen, sofern es seitens des Herstellers ausreichend Autos gibt. In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres zählte das KBA bereits 14.707 Neuzulassungen, wovon 2.227 allradangetrieben waren. Mit 520 Einheiten spielt der Dieselantrieb nach wie vor eine untergeordnete Rolle in der Achtmonatsstatistik. Hingegen kommt das rein elektrisch angetriebene Modell im selben Zeitraum bereits auf 2.593 Einheiten.

Warum der Dieselmotor mit der strengen Abgasnorm Euro 6d-Temp nicht stärker nachgefragt wird, darüber lässt sich nur spekulieren. Schließlich wird der neu entwickelte Selbstzünder mit 1,6 Liter Hubraum für den Kona sogar in zwei Leistungsstufen angeboten: mit 85 kW/116 PS sowie 100 kW/136 PS und einem maximalen Drehmoment von 280 bzw. 320 Newtonmetern. Beide Diesel sind mit einer SCR-Harnstoffeinspritzung ausgestattet.

Sicher trägt die Dieseldebatte ihren Teil zum bisherigen schwachen Abschneiden bei. Zudem ist Hyundai keine typische Dieselmarke. Über alle Modelle hinweg lag der Anteil der Selbstzünder in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres bei gerade einmal rund sieben Prozent.

Man darf also durchaus gespannt sein, wie lange die Dieselmotoren im Kona-Angebot bestehen bleiben. Noch gibt sie es in den genannten zwei Varianten. Im allradangetriebenen Kona-Diesel kommt jedoch ausschließlich der stärkere Motor (100 kW/136 PS) inklusive eines Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes zum Einsatz. Der zuschaltbare Allradantrieb verteilt je nach Bedarf automatisch bis zu 50 Prozent der Antriebskraft auf die Hinterräder. Zudem lässt sich über einen Fahrmodischalter die Lenk- und Schaltcharakteristik verändern (siehe Bildergalerie).

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