Gefahren Kona N als sportlicher Crossover

Von ampnet/Jan Rosenow

Hyundai setzt nicht nur auf Elektromobilität, sondern vergisst auch klassisch-sportlich orientierte Kunden nicht. Die neue N-Version des Kona schafft die Beschleunigung von 0 auf 100 in weniger als sechs Sekunden. Preislich startet der Kona N knapp unter 40.000 Euro.

Unter der Fronthaube des Kona N sitzt ein Zwei-Liter-Turbo-Benziner mit 280 PS.
Unter der Fronthaube des Kona N sitzt ein Zwei-Liter-Turbo-Benziner mit 280 PS.
(Bild: Uli Sonntag/Autoren-Union Mobilität/Hyundai)

Das „Sport“ in SUV („Sport Utility Vehicle“) stammt ja eigentlich aus den USA: Dort war diese Fahrzeugklasse als kompakterer, handlicherer Ableger der viel größeren „echten“ Geländewagen entstanden. In Europa hingegen, wo Sportlichkeit eher mit rassigen Coupés oder Hot Hatches assoziiert wird, bestand bislang eher kein Markt für getunte Stadtgeländewagen. Denn wer wirklich sportlich fahren will, für den bieten der hohe Schwerpunkt und das Zusatzgewicht dieser Fahrzeuge im Vergleich zu beispielsweise einem VW Golf GTI einfach keinen Anreiz.

Doch nun, da das SUV-Segment allmählich zur neuen Normalität auf dem Fahrzeugmarkt wird, gliedert es sich in immer mehr Nischen auf, zu denen offenbar auch eine mit hochmotorisierten Sportmodellen gehört. In der will jetzt auch Hyundai mitmischen und bringt mit dem Kona N ein SUV, das schon optisch nicht den Offroader mimt, sondern sportlich-aggressive Akzente setzt.

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Unter der kompakten Fronthaube sitzt ein Zwei-Liter-Turbo-Benziner, der 206 kW/280 PS leistet und bis zu 392 Newtonmeter Drehmoment über eine Achtgang-Doppelkupplungs-Automatik auf die Vorderräder leitet. Der kettengesteuerte Motor verfügt über zwei obenliegende Nockenwellen und ein System zur variablen Ventilsteuerung.

Obwohl einige Puristen sicher eine Handschaltung bevorzugen würden, ist das Achtganggetriebe perfekt auf einen engagierten Fahrstil abgestimmt und dank Nasskupplung auch thermisch hochbelastbar. Die Steuereinheit erkennt selbständig, ob sich der Fahrer auf einer Rennstrecke befindet. Es lässt sich zudem eine Drehmomentüberhöhung beim Hochschalten unter Last einstellen, und per Knopfdruck kann die Leistung für bis zu 20 Sekunden weiter erhöht werden.

Derart motorisiert stürmt der Kona N in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h – ein Wert, der im Launch-Control-Modus sogar auf 5,5 Sekunden absinkt. Bei 240 km/h wird dem Vortrieb Einhalt geboten. Die Leistungsentfaltung ist dabei mehr als eindrucksvoll – über den gesamten Geschwindigkeitsbereich hinweg wird Überdurchschnittliches geboten. Das kernige Klangbild lässt sich variabel einstellen. Und der angegebene Verbrauch von 8,5 Litern ist nicht nur realistisch, er lässt sich auch leicht unterbieten. Anders als Hybride arbeiten konventionelle Antriebe eben nicht mit Fabelwerten.

Kona N ab 38.200 Euro

Auch die Querdynamik ist außergewöhnlich. Der Kona N ist mit einer MacPherson-Vorderachse und Verbundlenker-Hinterachse ausgerüstet, die 235er-Pirelli-P-Zero-Reifen der Serie 40 sind auf 19-Zoll-Schmiederäder aufgezogen. Ein elektronisches Sperrdifferenzial sorgt für hohe Kurvenagilität. Trotz Frontantrieb verhält sich dieser Crossover bis in den Grenzbereich hinein neutral.

Auch wenn beim Kona N alles auf ein präzises Fahrerlebnis ausgerichtet ist, das dem Fahrer Freude bereitet, geht es schon regulatorisch nicht mehr ohne zahlreiche Fahrassistenzsysteme, von denen sich die lästigsten erfreulicherweise recht einfach abschalten lassen. Die Connectivity-Themen lassen kaum Wünsche offen. Dem Navigationssystem würde allerdings eine modernere Grafik gut anstehen. Die Darstellung der Hauptinstrumentierung ist N-spezifisch.

Im Vergleich mit anderen Herstellern fällt auf, wie umfassend Hyundai für die N-Variante in das Konzept des Kona eingegriffen hat. Damit ist der Kona N, obwohl es die Baureihe auch allradgetrieben sowie mit Hybrid-, Elektro- und Dieselantrieb gibt, das eindrucksvollste Modell der erfolgreichen Baureihe. Wenig erfreulich, dass der Preis schon nach wenigen Monaten angehoben wurde. Doch mit seinen 38.200 Euro ist dieser Kona immer noch ein günstiges Angebot. Mehr Fahrspaß im Crossover kostet bei der Konkurrenz sehr viel mehr Geld.

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