Bis 2030 Mobilize soll 20 Prozent des Renault-Umsatzes erwirtschaften
Die Mobilitätssparte des Renault-Konzerns soll eine wesentliche Säule in der Unternehmensbilanz werden. Inwiefern der Handel davon profitiert, ist noch nicht ganz klar.
Anbieter zum Thema

Die Renault-Gruppe hat ihre Ziele mit Mobilize konkretisiert: Bis 2030 soll die neu gegründete Mobilitätssparte 20 Prozent des Konzern-Umsatzes generieren. Das gab das Unternehmen am Dienstag im Rahmen einer Analystenkonferenz bekannt.
Mobilize bietet Dienstleistungen rund um E-Mobilität an, darunter die Installation von Wallboxes, Ladekarten und Batteriezertifikate. Künftig kommen auch Fahrzeuge der Marke auf die Straßen – diese können Transport-, Liefer- und Fahrdienste über ein Subscription-Modell nutzen, aber nicht kaufen.
„Mobilize verkauft Dienstleistungen und keine Fahrzeuge. Dadurch erzielen wir wiederkehrende Einnahmen und senken gleichzeitig die Nutzungskosten für unsere Kunden“, erklärt Mobilize-CEO Clotilde Delbos. „Fahrzeuge werden zu Service-Plattformen, die es ermöglichen, den über ihren Lebenszyklus generierten Umsatz zu verdreifachen.“
Da Mobilize im Besitz der Fahrzeuge bleibt, müsse sich der Kunde zudem nicht um Restwerte sorgen. Gleichzeitig verlängere sich der Produktlebenszyklus, was den ökologischen Fußabdruck verkleinern soll.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1874700/1874732/original.jpg)
Renault
Mobilize zeigt elektrische Autoflotte
Delbos nannte weitere Ziele: Bis 2030 will Mobilize die Zahl der an Kunden verkauften Finanzdienstleistungen um 70 Prozent auf acht Millionen Einheiten steigern. Ziel ist es zudem, bis 2025 die von Mobilize Financial Services finanzierte Leasingflotte zu verdoppeln und bis 2030 auf eine Million Einheiten zu erweitern. 70 Prozent der Flotte soll aus Elektrofahrzeugen bestehen.
Die Flottengröße für Mobilitätsanbieter will Mobilize bis 2030 auf 150.000 bis 200.000 Fahrzeuge steigern, sie soll zu 80 Prozent aus Elektrofahrzeugen bestehen. Gegenüber den 22.000 Ladestationen in 2021 rechnet Mobilize für 2030 mit bis zu 165.000 neuen Ladestationen. Außerdem peilt Mobilize eine zweistellige Marge für jede Dienstleistungskategorie an und möchte bis 2025 eine ausgeglichene Betriebsmarge für Aktivitäten außerhalb von Mobilize Financial Services erreichen.
Einbindung der Händler noch nicht ganz klar
Inwiefern der Handel bei Mobilize involviert sein wird, ist noch nicht ganz klar. Wer die Nutzung der Fahrzeuge verkauft, sei noch nicht entschieden, erklärte neulich Renault-Deutschlandchef Markus Siebrecht im Interview mit »kfz-betrieb«. Den Service werde aber der Handel übernehmen.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1950600/1950697/original.jpg)
Renault
„Manchmal ist es besser, ein Geschäft nicht zu machen“
Anders sieht es bei den Services rund um die Elektrofahrzeuge von Renault aus, etwa bei der Wallbox-Installation. „Das Geschäft wickeln wir mit dem Handel über ein Provisionsmodell ab“, so Siebrecht. Den Bedarf schätzt er als hoch ein, denn der Importeur rechnet mit vielen Erstkäufern: „Wir gehen davon aus, dass bis zu 70 Prozent der Mégane E-Tech-Käufer erstmals ein Elektroauto kaufen.“
(ID:48300998)