Herbstversammlung des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg Noch sind die Auftragsbestände gut

Von Holger Zietz |

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Zwar geht es dem Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg aktuell trotz Krise recht gut, aber die Lieferengpässe dürfen nicht anhalten. Auf der Herbstversammlung riet Präsident Michael Ziegler den Mitgliedern, sich auf mögliche Agenturmodelle ihrer Hersteller vorzubereiten.

Ehrungen auf der Herbstversammlung: Die Ehrennadel in Silber überreichten Carsten Beuß (l.) und Präsident Michael Ziegler (r.) an Michael Jelinek (2. v. l.) und Ludger Wendeler.
Ehrungen auf der Herbstversammlung: Die Ehrennadel in Silber überreichten Carsten Beuß (l.) und Präsident Michael Ziegler (r.) an Michael Jelinek (2. v. l.) und Ludger Wendeler.
(Bild: Zietz – »kfz-betrieb«)

Die Aktivitäten des Kfz-Gewerbes in Baden-Württemberg standen im Mittelpunkt der Herbstversammlung des Verbands in Fellbach bei Stuttgart. Präsident Michael Ziegler begrüßte dazu die Vertreter aller Innungen und des Landesvorstands sowie den künftigen Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands, Dr. Kurt-Christian Scheel. Dieser tritt im Januar die Nachfolge von Dr. Koblitz an, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht.

Scheel nutzte die Gelegenheit und erläuterte in einer Art Grundsatzrede die Ziele des Zentralverbands für die Zukunft und betonte: „Wir können Auto. Und der Kfz-Verband muss in der Politik als Ansprechpartner in allen Fragen der Mobilität ernst genommen werden.“

Aber der Verband dürfe „nicht als Verhinderer“ gesehen werden, sondern müsse den Transformationsprozess aktiv begleiten und zugleich für Technologieoffenheit eintreten. „Wir sind der wichtigste Ansprechpartner für Handwerk und Handel – nicht die Industrie“, so Scheel. Um diese Ziele zu erreichen, bedürfe es einer starken Vertretung des Verbands in Berlin, um alle notwendigen Kontakte zu halten und zu pflegen. Wie berichtet baut der ZDK derzeit die Aktivitäten seiner Lobbyarbeit in der Hauptstadt aus und hat bereits dort seine Öffentlichkeitsarbeit verstärkt.

In einer Art Grundsatzrede erläuterte der künftige Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel die Strategie des ZDK für die Zukunft.
In einer Art Grundsatzrede erläuterte der künftige Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel die Strategie des ZDK für die Zukunft.
(Bild: Zietz – »kfz-betrieb«)

Ziegler informierte die Teilnehmer über die aktuellen Aktivitäten des Landesverbands. Als besonderen Schwerpunkt nannte der Präsident das Engagement des Verbands bei der Aus- und Fortbildung. Ziel ist, die Autoberufe weiter attraktiv zu gestalten und dafür zu werben.

Auch die guten Verbindungen zur Politik würden weiter vorangetrieben und zeigten Erfolge, sagte Ziegler. So sei der Landesverband bei der Fachkonferenz „Strategiedialog der Automobilwirtschaft in Baden-Württemberg“ eingebunden und damit im Vorfeld Gesprächspartner bei anstehenden politischen Grundsatzentscheidungen.

Um den Transformationsprozess der Kfz-Branche in Sachen Elektromobilität aktiv mitzugestalten, kooperiere der Landesverband mit dem Elektroverband, erläuterte Ziegler. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Landesverbänden werde nun auf Innungsebene fortgesetzt. Der Landesverband hat auf seiner Homepage die Daten der Elektrobetriebe eingepflegt, die sich mit der Installation von Ladepunkten beim Kunden vor Ort beschäftigen. Ziel ist, dieses Geschäft den Handwerksorganisation zu erhalten.

Trotz seines Engagements für die Elektromobilität fordere der Verband auf Landes- und Bundesebene weiterhin von der Politik Technologieoffenheit hinsichtlich der Antriebstechnologien der Zukunft, betonte Ziegler.

Ziegler: Wenn Lieferengpässe anhalten, wird es 2023 kritisch

Zur aktuellen Lage des Kfz-Gewerbes sagte er: „Noch haben wir vernünftige Auftragsbestände.“ Sollten sich die Lieferengpässe der Vergangenheit aber noch weit bis ins Jahr 2023 fortsetzen, werde es eng für viele Betriebe. Die Werkstattauslastung sei aber nach wie vor gut.

Dem Agenturmodell der Fahrzeugbauer möchte Ziegler mit einer Neuausrichtung der Betriebe begegnen. „Bauen Sie das Werkstattgeschäft und den Handel mit Gebrauchtwagen weiter aus“, riet er den Betrieben. Ziegler erklärte, er sehe die Gefahr, dass der Hersteller in den Agenturen auch das Geschäft mit den „Gebrauchten“ an sich ziehen könnte.

Zum Stand der Gesellenprüfung: Diese wird zwischen Bodensee und Hohenlohe zunehmend digitaler. 60 Prozent der Innungen haben die jüngste GP1 bereits digital absolviert. Die Rückmeldungen dazu von den Auszubildenden und Prüfern seien nur positiv gewesen, sagte Ziegler.

Einen kräftigen Applaus der Versammlung und die silberne Ehrennadel des Landesverbands erhielten Michael Jelinik, Obermeister der Kfz-Innung Hohenlohe-Franken, und Obermeister Ludger Wendeler von der Innung Göppingen von Präsident Ziegler und Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß.

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