Renault Zoe: Chamäleon an der Steckdose

Autor / Redakteur: sp-x / Dipl.-Päd. Gerd Steiler

Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind teurer als herkömmliche Modelle. Da macht auch der Renault Zoe keine Ausnahme. Aber die Schere geht weniger weit auf als befürchtet.

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Startklar: Ab 8. Juni ist der Renault Zoe auf dem deutschen Markt.
Startklar: Ab 8. Juni ist der Renault Zoe auf dem deutschen Markt.
(Foto: Renault)

Renault setzt wie kein anderes Unternehmen konsequent auf den Elektroantrieb und baut sein Angebot weiter aus. Mit dem kleinen Zoe, der in der Größe dem Clio entspricht, rollt nun das vierte Elektromodell der Franzosen zu den Händlern und bringt den Elektroantrieb jetzt auch ins Kleinwagensegment.

Der elektrische Stadtflitzer tritt im moderat avantgardistischen Design auf. Zwar wird auf Anhieb deutlich, dass der Zoe anders ist als andere Kleinwagen, doch hielten sich die Designer zurück und schufen eine moderne Form, die nicht polarisiert. Das setzt sich im hell und freundlich gestalteten Innenraum fort, in dem zwar Hartplastik dominiert, aber trotzdem eine angenehme Atmosphäre herrscht.

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Reichweite bis 210 Kilometer

Angetrieben wird der Zoe von einem Drehstrom-Synchron-Elektromotor, der eine kurzfristige Leistung von 65 kW/88 PS erreicht. Diese wird jedoch auf eine Dauerleistung von 43 kW/59 PS verringert, um die Reichweite nicht übermäßig einzuschränken. Nach Angaben von Renault liegt der Aktionsradius des Elektro-Kleinwagens bei 150 Kilometern im Sommer und 100 Kilometern im Winter. Im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) hat der Zoe sogar eine Reichweite von 210 Kilometer.

Die Höchstgeschwindigkeit des Zoe liegt bei 135 km/h - elektronisch abgeriegelt. Den Spurt von 0 auf 100 km/h erledigt der elektrische Stadtflitzer in 13,5 Sekunden. Fürwahr keine berauschenden Werte – doch dafür entschädigt ein maximales Drehmoment von 220 Nm, das vom Start weg bereitsteht. Obwohl als Stadtwagen konzipiert, bietet der Zoe im Innenraum großzügige Platzverhältnisse. Und der Kofferraum, dessen Volumen von 338 auf 1.225 Liter vergrößert werden kann, reicht allemal für den Wochenendausflug.

Preis ab 21.700 Euro (plus Batteriemiete)

Der Zoe zeigt sich im Fahrbetrieb als gutmütiges Fahrzeug. Wie bei allen E-Modellen herrscht eine angenehme Ruhe, und das Fahrwerk stellt den Piloten nicht vor Probleme. Die im Unterboden montierte Lithium-Ionen-Batterie leistet 22 Kilowattstunden (KWh) und wiegt 290 Kilogramm. Der Verbrauch liegt bei 146 Wattstunden pro Kilometer. Für die Aufladung steht das neue Ladesystem Chamäleon bereit, das vier Möglichkeiten bietet, den Energiespeicher aufzuladen. Je nach Methode dauert die Aufladung zwischen 30 Minuten und sechs bis neun Stunden.

Für den Betrieb der Klimaanlage wählte Renault eine Wärmepumpe, um den Akku zu entlasten. Die Pumpe kann aus einem Kilowatt Batterieleistung drei Kilowatt Kälte oder zwei Kilowatt Wärme produzieren. So verbessert sich die Reichweite im Winter im Vergleich zu konventionellen Systemen um 25 Prozent – sagt Renault.

Die Preisliste für den Zoe beginnt bei 21.700 Euro einschließlich einer Ladestation für die Garage. Dafür bekommt der Kunde bereits in der Basisversion das neue Multimediasystem R-Link, Klimaautomatik und Tempomat. Klingt nach weniger als die Konkurrenz verlangt, doch beim zweiten Blick auf die Preisliste taucht die monatliche Miete für die Batterie in Höhe von 79 bis maximal 122 Euro auf. Auf den Elektroantrieb gibt Renault eine Garantie von fünf Jahren oder 100.000 Kilometer.

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