Rolls-Royce: Bald neuer Händler in Hamburg

Autor / Redakteur: Jan Rosenow / Dipl.-Ing. (FH) Jan Rosenow

Noch in diesem Jahr soll ein neuer Partner feststehen. „Wir sprechen mit mehreren Kandidaten“, sagte der für Deutschland verantwortliche Manager Peter Schoppmann im Gespräch mit »kfz-betrieb«.

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Peter Schoppmann, Regional Director Germany, Rolls-Royce Motor Cars.
Peter Schoppmann, Regional Director Germany, Rolls-Royce Motor Cars.
(Foto: Muschalla)

Redaktion: Wie viele Fahrzeuge hat die Marke Rolls-Royce im letzten Jahr produziert und wie wichtig ist der deutsche Markt für sie?

Peter Schoppmann: Insgesamt hat Rolls-Royce weltweit im letzten Jahr 3.630 Automobile an Kunden ausgeliefert. Das war der vierte Verkaufsrekord in Folge. Und im Jahr 2013 hat sich Deutschland zum achtwichtigsten Absatzmarkt für die Marke entwickelt.

Platz acht weltweit klingt erst einmal wenig beeindruckend. Wer ist denn vor Deutschland platziert?

Die ersten fünf Plätze sind fast schon historisch belegt durch die Länder China, USA, Großbritannien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Aber Deutschland hat sich in den letzten drei Jahren von Platz 13 auf Rang acht vorgearbeitet. Nun sind noch Länder wie Japan oder Katar vor uns, und mit denen wird es nächstes Jahr ein enges Rennen geben.

Wie ordnet sich denn der neue Wraith in das Modellprogramm ein? Ist er der Royce für den Selbstfahrer?

Ja, das ist ein reines Selbstfahrerauto. Aber auch der Ghost wird in zwei von drei Fällen selbst gefahren, nur in Ausnahmen vom Chauffeur. Viele deutsche Kunden sind der Meinung: Wenn ich mir einen Rolls-Royce leiste, dann gebe ich ihn nicht in fremde Hände, sondern fahre ihn am liebsten selber.

Hat der Wraith die anderen Modelle Verkaufszahlen gekostet?

Überhaupt nicht. Wir hatten in Deutschland im Vergleich zu 2012 immerhin mehr als 30 Prozent Wachstum. Bei der Phantom-Modellfamilie ist der Absatz stabil. Schon der Ghost hat uns viele neue Kunden beschert, und der Wraith schafft das ebenso. Aber das Wachstum resultiert auch daraus, dass wir die Zahl der Vertriebsstützpunkte in den letzten Jahren von zwei auf vier erhöht haben. Wir sind jetzt in Berlin, Köln, München und Dresden vertreten. Dadurch und durch die Ausweitung der Modellpalette haben wir zusätzliche Kunden gewinnen können.

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Woher kommen die Kunden, die sich mit dem Wraith vielleicht erstmals einen Rolls-Royce kaufen?

Speziell durch dieses Modell haben zum ersten Mal Ferrari- und Lamborghini-Besitzer unsere Marke auf der Liste. Sie sind vielleicht etwas älter und ruhiger geworden, und so kommt dann eben auch ein Rolls-Royce für sie in Frage.

Kann die Fertigung in England mit diesem Wachstum Schritt halten?

Ja, wir haben im Jahr 2013 weitere 100 Arbeitsplätze in unserer Manufaktur in Goodwood geschaffen. Damit lässt sich das Wachstum personalseitig abdecken. Außerdem fahren wir zurzeit in zwei Schichten, können aber jederzeit auf drei erhöhen. Allerdings sind wir in Goodwood an einem Ort, an dem man nicht einfach eine oder zwei zusätzliche Hallen bauen kann. Das Manufakturlayout ist naturgegeben und damit limitiert.

Sind weitere Modelle für die nähere Zukunft geplant?

Wir evaluieren natürlich weitere Möglichkeiten, aber es gibt noch keine Entscheidungen. Für uns ist es wichtig, die Marke behutsam weiterzuentwickeln. Die BMW Group schaut in erster Linie nicht auf unser Volumen, sondern auf unser Ergebnis. Darum ist profitables Wachstum für uns entscheidend.

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