Tankstellennetz für Wasserstoff schrumpft
Ohne ausreichende Versorgungssicherheit wird sich kein Kraftstoff als Alternative zu Benzin und Diesel durchsetzen. Aktuell steht die Versorgung mit Wasserstoff in Frage.
Anbieter zum Thema

Wasserstoff ist als Treibstoff für Automobile wieder hip, seitdem Autohersteller wie Toyota die Serienreife von H2-Mobilen unter Beweis gestellt haben und sie in den Verkauf bringen wollen. Dennoch ist ein entscheidendes Problem ungelöst – die Versorgung mit dem Kraftstoff. Es mangelt an Tankstellen – und die werden laut dem Online-Portal H2stations.org weltweit nicht mehr sondern sogar weniger.
Nach Angaben der Webseite, die von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) und dem TÜV Süd betrieben wird, waren im März 2014 weltweit 186 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb. Im Jahresverlauf 2013 seien global elf neue Betankungsstellen errichtet, allerdings auch mehrere ältere Tankstellen geschlossen worden, so dass die Zahl der Tankmöglichkeiten sogar leicht gesunken sei.
Den Angaben zufolge gibt es derzeit in Deutschland 26 Wasserstoff-Stationen und insgesamt 72 in Europa. Dazu kommen 67 in Nordamerika, eine in Südamerika sowie 46 in Asien. Von den Stationen sind etwa 70 mehr oder weniger öffentlich erreichbar, 14 davon in Deutschland. Die anderen Stationen werden nur zu Forschungszwecken vorgehalten und betrieben. Das Netz ist allerdings in Bewegung, vor allem weil ältere Tankstellen mit dem Auslaufen von Testprojekten zunächst geschlossen wurden. Ein Teil soll jedoch nach einer Technologieanpassung oder Kapazitätserweiterung wieder starten.
Da in mehreren Ländern inzwischen Ausbaupläne für die Wasserstoffversorgung bestehen, werden nach Informationen von H2stations.org weitere Stationen mittelfristig entstehen. Den Angaben zufolge sind derzeit 26 in Nordamerika, 2 in Südamerika, 23 in Asien, 44 in Europa geplant. Davon entstehen allein zwölf in Deutschland, 19 in Japan und sechs in Kalifornien, wo Toyota sein Wasserstoffauto FCV ab 2015 an Privatkunden verkaufen will.
Zuletzt hatte ein Wissenschaftlerstreit um die Zukunftsfähigkeit des Wasserstoffantriebs für Aufsehen gesorgt. Während eine Studie von Roland Berger zu dem Schluss kam, die Technik werde sich vor 2025 nicht zu akzeptablen Preise vermarkten lassen, sieht der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband das naturgemäß anders und rechnet mit weiter sinkenden Kosten.
Informationen zur Wasserstoffversorgung, ausführliche Fachinformationen sowie eine Übersicht aller Wasserstofffahrzeuge seit 1807 und einen Regelwerksservice finden Interessenten unter www.H2stations.org und www.H2mobility.org.
(ID:42604492)