Mazda CX-60 Teilzeitstromer mit Liebe zum Detail

Von Julia Mauritz

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Der japanische Hersteller rundet mit seinem ersten Plug-in-Hybrid das Modellportfolio nach oben ab – und stößt tief ins Premium-Segment vor. Die Verkaufserwartungen sind auch nach dem Ende der staatlichen Förderung hoch.

Der CX-60 ist Mazdas neues Flaggschiff.
Der CX-60 ist Mazdas neues Flaggschiff.
(Bild: Mauritz – »kfz-betrieb«)

Geradezu sehnsüchtig haben die deutschen Mazda-Händler auf den ersten PHEV gewartet: Jetzt ist er endlich da – wenn auch bedauerlicherweise wenige Monate vor dem Auslauf der staatlichen Förderung.

Premiere feiert der elektrifizierte Antrieb in Mazdas neuem Flaggschiff CX-60. Es ist gleichzeitig auch das erste Modell, das auf der neuen Large-Plattform des japanischen Herstellers steht. Diese wurde speziell für Modelle mit Hinterrad- und Allradantrieb konzipiert.

Die Erwartungen, die Mazda Deutschland in sein neues Topmodell setzt, das zum Marktstart Mitte September ausschließlich als PHEV-Variante erhältlich ist, sind hoch. Immerhin 5.000 Kaufverträge waren in der Vorverkaufsphase unterzeichnet worden.

Um den Schwung gerade in den ersten Wochen nach der offiziellen Markteinführung zu halten, garantiert Mazda mit den Händlern den bisherigen Umweltbonus auch für Fahrzeuge, die erst 2023 ausgeliefert werden. Die Aktion gilt vorerst nur für Kunden, die bis Ende September einen top ausgestatteten CX-60 über Mazda Finance leasen.

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Im ersten vollen Verkaufsjahr traut Mazda-Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Kaplan dem CX-60 rund 10.000 Neuzulassungen zu. Dann werden die Käufer die Wahl zwischen dem Plug-in-Hybriden und einem neu entwickelten Dieselantrieb haben. Letzterer soll voraussichtlich ab Anfang 2023 verfügbar sein. Reservierbar ist er bereits jetzt.

Als Teilzeitstromer kostet das elegante, gut 4,7 Meter lange Crossover-Modell, mit dem Mazda tief ins Premiumsegment vorgestoßen ist, mindestens 47.390 Euro. Der Premiumcharakter offenbart sich dabei schon kurz nachdem man im großzügig dimensionierten Innenraum auf dem bequemen Fahrersitz Platz genommen und das optionale „Driver Personalisation System“ eingeschaltet hat.

Dieses ermittelt die perfekte Sitzposition anhand der eingegebenen Körpergröße und mithilfe einer Kamera, die die Augenhöhe misst – nicht nur das manuelle Einstellen des Sitzes, des Lenkrads oder des Head-up-Displays entfällt, auch die Seitenspiegel sind wie von Geisterhand perfekt ausgerichtet.

Neue Assistenzsysteme feiern im CX-60 Premiere

Neben dem „Personalisation System“ feiern im neuen Topmodell von Mazda auch noch einige andere Assistenzsysteme Premiere. Dazu zählen das „See-through View System“, ein 360-Grad-Monitor mit erweitertem Sichtfeld bei niedrigem Tempo, oder ein Bergabfahrassistent. Die ebenfalls neue Ausstiegswarnung erkennt Verkehrsteilnehmer, die sich dem Auto von hinten nähern. Zudem hat Mazda in seinem jüngsten Modell die Stauassistenzfunktion erweitert: Sie bietet jetzt auch eine Lenkfunktion bis 150 km/h.

Neben der Vielfalt an fortschrittlichen Assistenz- und Konnektivitätssystemen wie Android Auto oder Apple Carplay, die im CX-60 verbaut sind, stößt bei Mazdas Flaggschiff auch die hochwertige Verarbeitung ins Auge: Die Designer haben sich dabei von der japanischen Handwerkskunst inspirieren lassen.

Deutlich wird das vor allem bei der Topausstattung Takumi mit weißen Ledersitzen: Mazda greift für das Interieur auf hochwertige Materialien wie Ahornholz zurück. Das auffällig langgezogene Armaturenbrett und die Türverkleidungen sind mit einem hellgrauen, gewebten Stoff überzogen, bei dem sich die Designer von der Kimonomusterung haben inspirieren lassen. Wie das helle Interieur nach fünf Jahren intensiver Nutzung aussehen mag, sei dahingestellt, im Neuzustand macht es was her.

Der CX-60 ist das leistungsstärkste Modell von Mazda

Sehen lassen können sich auch die technischen Daten des allradangetriebenen CX-60: In der Plug-in-Hybridversion ist das Mittelklasse-SUV auch das leistungsstärkste Serienfahrzeug, das Mazda aktuell im Portfolio hat. Der japanische Hersteller hat unter die langgezogene Motorhaube einen 141 kW/191 PS starken 2,5-Liter-Reihenvierzylinder-Benziner längs eingebaut und diesen mit einem 129 kW/175 PS starken Elektromotor kombiniert. Die gesamte Systemleistung beträgt somit 241 kW/327 PS.

Fahrspaß ist auch dank des beachtlichen Systemdrehmoments von 500 Nm garantiert. Gerade einmal 5,8 Sekunden braucht Mazdas Flaggschiff, um von 0 auf 100 km/h zu sprinten. Abgeregelt wird das Powerpaket bei einer Höchstgeschwindigkeit bei 200 km/h. Den Kraftstoffverbrauch im kombinierten WLTP-Zyklus gibt der Hersteller mit 1,5 Liter je 100 km an. Serienmäßig ausgeliefert wird das Modell mit einem Achtstufen-Automatikgetriebe ohne Drehmomentwandler, das Mazda selbst entwickelt hat. Es schaltet ähnlich schnell wie ein manuelles Getriebe.

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Was die elektrische Reichweite betrifft, hat Mazda mit dem CX-60 im Vergleich zu manch einem Wettbewerber nicht die Nase vorn. Die eingesetzte 355-Volt-Batterie mit einer Kapazität von 17,8 kWh ermöglicht es aber immerhin laut Hersteller, rund 60 Kilometer rein elektrisch zurückzulegen – ein Wert, der sich bei der Testfahrt, die vorwiegend auf Landstraßen stattfand, als realistisch entpuppte.

Auch bei Autobahnfahrten kann man bei einem beherzten Tritt auf das Gaspedal im elektrischen Modus bleiben: Erst bei einer Geschwindigkeit jenseits der 140 km/h schaltet sich der Benziner dezent und ruckelfrei zu. Im Zusammenspiel harmonieren der Benziner und der E-Motor perfekt. Der CX-60 kann mit seiner Laufruhe punkten. Den Stromverbrauch gibt der Hersteller dabei mit 23,0 kWh an. Rund 2,5 Stunden sind nötig, um den CX-60 an einer 11 kW AC-Wallbox vollzuladen.

Niedriger Fahrzeugschwerpunkt sorgt für hohe Fahrstabilität

Ein besonderes Augenmerk hat Mazda bei der Entwicklung seines Topmodells auf dessen Fahreigenschaften gelegt: Dank der mittig zwischen Vorder- und Hinterachse untergebrachten Hochvoltbatterie ist der Fahrzeugschwerpunkt niedrig. Das stellt eine hohe Fahrstabilität sicher und sorgt auch auf sehr kurvigen Strecken für ein sicheres Fahrgefühl.

Die Fahrer haben die Wahl zwischen immerhin fünf Fahrmodi: Normal, Sport, Offroad (für AWD-Varianten), Towing (Zugbetrieb) und EV beim Plug-in-Hybridmodell. Diese sollen unter anderem den Grip, die Leistung, das Handling und die Sicherheit unter verschiedenen Fahrbedingungen verbessern.

Ein Dieselantrieb in zwei Leistungsstufen folgt Anfang 2023

Den Anfang bei den künftigen Reihensechszylinder-Diesel- und Benzin-Motoren, die den Plug-in-Hybridantrieb ergänzen werden, macht ein neu entwickelter 3,3-Liter-Reihensechszylinder-Dieselantrieb, der in zwei Leistungsstufen und einem Mild-Hybridsystem auf den Markt kommen wird. Mazda stellt Verbrauchswerte in Aussicht, die sich in dieser Fahrzeugklasse sehen lassen können: Im WLTP-Zyklus gemessen begnügt sich der 187 kW/254 PS starke Selbstzünder mit Allradantrieb und dem selbst entwickelten Achtgang-Automatikgetriebe mit 5,3 l/100 km.

Noch beachtlicher sind die Verbrauchswerte in der Hinterantriebsvariante mit 147 kW/200 PS. Sie kommt gemäß WLTP auf nur 4,9 l/100 km Verbrauch. Das Modell emittiert 127 g/km CO2. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann noch ein 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Benzinmotor mit Mazdas Skyactiv-X-Technologie folgen. Nähere Leistungsdaten gibt der Hersteller noch nicht bekannt.

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