Volvo XC40: Jetzt auch mit Stecker
Die schwedische Premiummarke bietet ihr Einstiegs-SUV nun auch mit einem Plug-in-Hybridantrieb an. Damit die Kunden dieses Modell kaufen, hat sich Volvo einiges einfallen lassen.
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Eine Demokratisierung des Plug-in-Hybridantriebs hat Thomas Bauch, Geschäftsführer von Volvo Deutschland, für 2020 in Aussicht gestellt. Zu den zehn Plug-in-Hybriden sollen in diesem Jahr vier neue dazukommen. Nicht nur das elektrifizierte Leistungsspektrum in der 60er- und 90er-Modellfamilie rundet das schwedische Premiumfabrikat nach unten ab, sondern auch sein Modellangebot: Das Einstiegs-SUV XC40 ist nun ebenfalls als Plug-in-Hybridversion T5 Twin Engine erhältlich. Volvo will damit vor allem Dienstwagenfahrer gewinnen.
Den Antriebsstrang des mindestens 49.000 Euro teuren Modells hat Volvo neu entwickelt. Der Grund ist, dass der XC40 auf der kompakten CMA-Plattform des Herstellers basiert: Die Ingenieure haben dazu einen 132 kW/180 PS starken, laufruhigen 1,5-Liter-Dreizylinderbenziner mit einem 60 kW/82 PS starken Elektromotor gekoppelt. Beide Antriebe sind vorne verbaut und mit einem tadellos arbeitenden Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit Shift-by-Wire-Technik kombiniert. Eine Allradversion gibt es konstruktionsbedingt nicht.
Rein elektrisch zurücklegen soll der Hybrid, der über die drei Fahrmodi Pure, Hybrid und Power verfügt, bis zu 50 Kilometer. Auf Testfahrten zeigte sich, dass eine Distanz von gut 40 Kilometern durchaus möglich ist – allerdings nur, wenn man penibel darauf achtet, möglichst effizient zu fahren. Bei normaler Fahrweise im Hybridmodus war der Akku bereits nach rund 35 Kilometern leer. Bis zu diesem Zeitpunkt wies der Bordcomputer nur den versprochenen Verbrauch von 1,8 Litern aus. Den durchschnittlichen Stromverbrauch gibt der Hersteller mit 15,6 bis 15,9 kWh je 100 Kilometer an. Im reinen Verbrennermodus hat der tatsächliche Verbrauch nur noch wenig mit den Verbrauchswerten auf dem Papier gemein: Auf der rund 100 Kilometer langen Teststrecke auf Landstraßen im Alpenvorland stieg er auf knapp 7 Liter.
Bestens bedient sind mit dem XC40 somit Fahrer, die vorwiegend kürzere Strecken zurücklegen und sich im urbanen Umfeld bewegen. Im sparsamsten Pure-Fahrmodus lässt sich das SUV bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 125 Kilometern pro Stunde rein elektrisch fahren. Die 10,7-kWh-Batterie lässt sich an jeder haushaltsüblichen Steckdose sowie an Schnellladesäulen aufladen und hat eine achtjährige Herstellergarantie.
Erhältlich ist der XC40-Hybrid in den drei hochwertigen Ausstattungslinien Momentum Pro, R-Design und Inscription. Serienmäßig mit an Bord sind unter anderem ein Navigationssystem mit Smartphone-Integration per Apple Car-Play und Android Auto, eine elektrische Heckklappe, LED-Scheinwerfer, ein Licht- und Regensensor, eine Einparkhilfe hinten und eine Standheizung, die sich per App aktivieren lässt. Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung zählen unter anderem das City-Safety-Notbremssystem samt Fahrradfahrer-, Fußgänger- und Wildtier-Erkennung, eine Verkehrszeichenerkennung und Systeme, die verhindern sollen, dass man unbeabsichtigt von der Fahrbahn abkommt.
Volvo übernimmt die Stromkosten
Um die Kunden zu motivieren, Plug-in-Hybride zu kaufen, die Volvo ab dem im Sommer startenden Modelljahr 2021 genauso wie die künftigen Elektroautos als Recharge-Modelle vermarktet, setzt der Hersteller seit Jahresanfang auf verschiedene Anreize: So übernimmt er für jeden Plug-in-Hybrid für einen monatlichen Mehrbeitrag von rund 20 Euro die Kosten für die Wallbox samt Montage – an einem Ort der Wahl des Kunden. Wer einen Plug-in-Hybrid kauft oder least, bekommt zudem vom Hersteller ein Jahr lang die Stromkosten erstattet. Ermittelt werden sollen diese über eine Volvo-App. Auf diese Weise will der Importeur den Kunden den elektrischen Fahrbetrieb schmackhafter machen.
Auch bei der Versicherung setzt Volvo an, um Plug-in-Hybride attraktiver zu machen: Seit Anfang dieses Jahres kooperiert die hauseigene Volvo Car Insurance Services, kurz VCIS, beim Full-Service-Leasing mit der Generali-Versicherung. Mit dem „Schwedenleasing“ können die Volvo-Händler ihren Kunden ein Angebot machen, das alle klassischen Full-Service-Bausteine umfasst. Dazu zählen Wartung, Reifenersatz, Tankkarte und Versicherung. Die Module sind je nach Kundenbedürfnis frei wählbar.
Attraktives Versicherungsangebot
Speziell für die Plug-in-Hybride hat die VCIS mit dem Versicherungspartner Generali zum Jahresanfang 2020 eine attraktives Versicherungsangebot geschnürt. Die Kunden, die bei den Volvo-Händlern einen Versicherungsvertrag abschließen, bekommen 35 Prozent Rabatt. Als Grund nannte David Stachon, Vorstand der Generali Deutschland, anlässlich eines Pressegesprächs, dass die Plug-in-Hybridfahrer einen anderen Fahrstil hätten. Das von der Generali geschnürte Versicherungsangebot, das auch ein umfassendes Elektropaket beinhaltet, bezeichnete der Generali-Manager als „maximal störungsfrei“ für die Kunden.
VCIS-Geschäftsführer Thomas Mengelkoch ist optimistisch, die Versicherungspenetration durch die Kooperation mit dem neuen Partner von aktuell gut 20 Prozent auf 30 Prozent zu steigern. Die Generali passe hinsichtlich ihrer Philosophie und Strategie sehr gut zu Volvo.
Mit dem Start des Modelljahrs 2021 und der damit verbundenen Höchstgeschwindigkeitsbeschränkung auf 180 km/h wird der vergünstigte Versicherungstarif für alle Volvo-Neuwagen gelten.
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