Auto Wichert stellt Insolvenzantrag

Von Jens Rehberg

Der Hamburger Volkswagen-Partner Auto Wichert steckt in großen Schwierigkeiten. Das vermeldete die „Hamburger Morgenpost“ am Dienstagnachmittag. Gerüchte über eine finanzielle Schieflage der Autohandelsgruppe kursierten bereits seit einiger Zeit.

Das Terminal entstand direkt am Südkanal in Hamburg-Hammerbrook.
Das Terminal entstand direkt am Südkanal in Hamburg-Hammerbrook.
(Bild: Auto Wichert)

Der Hamburger Volkswagen-Partner Auto Wichert hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das hat die „Hamburger Morgenpost“ am Dienstagnachmittag mit Verweis auf einen Sprecher des Hamburger Amtsgericht Mitte auf ihrer Website vermeldet. Hinweise auf eine finanzielle Schieflage der Autohandelsgruppe kursierten bereits seit einigen Wochen in der Branche.

Betroffen sind rund 1.400 Mitarbeiter an 23 Standorten in und um Hamburg. Dem Bericht zufolge soll der operative Betrieb zunächst aufrecht erhalten bleiben – offenbar wurde Eigensanierung beantragt. Als vorläufiger Sachwalter soll der Hamburger Anwalt Sven-Holger Undritz die Wichert-Geschäftsleitung nun überwachen. Diese war für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen – dem Vernehmen nach soll die Belegschaft am Dienstagabend zunächst über die Lage des Unternehmens informiert werden.

Auto Wichert hat ein intensives Jahr 2019 hinter sich. Der Volkswagen- und Audi-, Skoda- und Seat-Partner hat mehrere Betriebe des insolventen Händlers Willy Tiedtke in Hamburg übernommen. Im November eröffnete das Unternehmen zudem in Hamburg-Hammerbrook ein Audi-Terminal, in das Wichert über 15 Millionen Euro investiert hat.

2018 hatte Auto Wichert knapp 18.000 Fahrzeuge verkauft, im vergangenen Jahr dürften es auch dank der Übernahmen wesentlich mehr gewesen sein. Der Umsatz belief sich 2018 auf gut 350 Millionen Euro, auch jener Wert dürfte 2019 spürbar gestiegen sein.

Vor vier Wochen erst gab es zudem einen Wechsel in der Geschäftsführung: Seit dem 15. Januar leitet Bernd Lindemann den kaufmännischen Bereich des Hamburger Händlers. Er folgte auf Bernd Kußmaul, der sich zum Ende des ersten Quartals 2020 aus dem operativen Geschäft zurückziehen will. Lindemann soll künftig gemeinsam mit Bernd Glathe die Geschäftsführung des Unternehmens bilden.

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