Emil-Frey-Gruppe: Der größte Standort ist online

Von Yvonne Simon

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Die Emil-Frey-Gruppe hat in diesem Jahr ihren 81. Standort eröffnet – und zwar online. Im digitalen Autohaus bieten die Stuttgarter rund 10.000 Fahrzeuge an, hinzu kommen zahlreiche Services. Damit gehört das Unternehmen zu den Gewinnerbetrieben des Digital Automotive Awards 2020.

Das digitale Autohaus der Emil-Frey-Gruppe Deutschland ging im Frühjahr 2020 online.
Das digitale Autohaus der Emil-Frey-Gruppe Deutschland ging im Frühjahr 2020 online.
(Bild: Screenshot www.fahrzeuge.emilfrey.de)

Größe ist nicht immer nur von Vorteil. Das bekam die Emil-Frey-Gruppe Deutschland bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie zu spüren. „Digitalisierung erfordert teils Standardisierung und Zentralisierung“, erklärt Projektmanager Derek Finke. Bei 80 Autohäusern in 8 Bundesländern ist das eine besondere Herausforderung.

Ein Beispiel: Bis vor Kurzem hatten die Stuttgarter mehr als 200 dezentrale Websites. Auf fast keiner davon war der Name Emil Frey zu finden. „Jedes Autohaus war eine lokale Marke für sich“, erzählt Christian Laumann, der für das zentrale Marketing verantwortlich ist, „die Marke Emil Frey war kaum bekannt.“ Das hat sich mittlerweile geändert. Jeder Betrieb trägt jetzt den Namen der Gruppe, nutzt deren einheitliche CI und ist an die neue, zentrale Website angebunden.

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Die Etablierung der zentralen Marke ebnete den Weg für das Herzstück der bereits 2017 eingeläuteten Digitalstrategie: den Emil-Frey-Fahrzeugmarkt. In dem „digitalen Autohaus“ präsentiert die Gruppe nun ihren Gesamtbestand. Eine Beta-Version ging bereits im Dezember letzten Jahres online, der volle Launch erfolgte Ende März 2020.

Kompletter Bestand im Angebot

„Wir sind sicher nicht die ersten, die mit einer digitalen Plattform in den Markt gehen, aber ich denke, dass wir die einzigen sind, die einen eigenen Fahrzeugbestand von über 10.000 Fahrzeugen auf einer eigenen Plattform vermarkten können“, beschreibt Maximilian Mergenthaler, der bei Emil Frey den Bereich Online-Sales verantwortet, ein Alleinstellungsmerkmal des Angebots. „Es kann fast nicht vorkommen, dass ein Kunde bei uns kein Auto findet.“

Die Plattform ist im Gegensatz zu vielen anderen Online-Shops nicht nur zur Leadgenerierung gedacht. Die Kunden können Fahrzeuge dort direkt kaufen und finanzieren. Letzteres ermöglicht eine digitale Antragsstrecke des Münchner Unternehmens i-Auto-Finance. Interessenten geben zunächst Parameter wie Anzahlung, Restratenhöhe und Laufzeit in eine Maske ein und erhalten direkt ein Finanzierungsangebot. Sind sie mit den Konditionen zufrieden, hinterlegen sie ihre Daten und können sich nach positiver Kreditentscheidung seitens der Bank per Video-Ident legitimieren und den Vertrag finalisieren. Für die Zukunft plant die Gruppe auch Leasing digital anzubieten.

Bei der Konzeption der Plattform stellte die Gruppe die Kundenwünsche in den Mittelpunkt. „Wir haben uns gefragt, wie ein Kunde ein Fahrzeug sucht“, erklärt Mergenthaler. Die Suchfunktion bietet daher die Möglichkeit, weit über Marke und Modelle hinaus zu filtern. Kunden können markenunabhängig nach ihren individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen suchen. Zu den angebotenen Parametern gehören unter anderem das Kofferraumvolumen, die Anhängelast oder die CO2-Emissionen.

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Zahlreiche Services

Begleitet wird das Angebot von weiteren digitalen Services, unter anderem einer Live-Video-Präsentation sowie einem Neuwagen-Konfigurator. Außerdem können Kunden digital über den Preis verhandeln und ein Gebot abgeben. „Man spart sich den Gang zum Autohändler – bei uns kann man auch vom Sofa aus den besten Preis verhandeln“, so Mergenthaler. Die digitale Ankaufstrecke der Gruppe ermöglicht eine Online-Schadensbegutachtung durch einen Sachverständigen. Dieser ruft den Fahrzeugbesitzer per SMS-Link an, leitet ihn um das Auto und erstellt einen Fern-Zustandsbericht. Innerhalb von 24 Stunden sollen Kunden ein verbindliches Ankaufangebot erhalten.

Auch die Beratung soll in der digitalen Filiale nicht zu kurz kommen. Interessenten können jederzeit auch klassisch per Telefon Kontakt zu Emil Frey aufnehmen, entsprechende Kontaktdaten sind bei jedem Fahrzeug hinterlegt. Hinzu kommen digitale Informationsangebote. So ist an den Fahrzeugmarkt beispielsweise ein Elektro-Portal angebunden. Dort vermittelt die Gruppe umfassendes Wissen zum Thema Elektromobilität und bietet beispielsweise eine interaktive Ladekarte oder einen Firmenwagenrechner.

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