Erster europäischer „Polestar-Space“ in Oslo eröffnet
Polestar hat im Herzen der norwegischen Hauptstadt den ersten europäischen Store eröffnet. 50 weitere sollen weltweit folgen, auch in Deutschland sind mehrere Standorte geplant. Die Verhandlungen mit Volvo-Händlern laufen derzeit noch.
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Im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo hat am Donnerstag der erste europäische „Polestar-Space“ eröffnet. In dem 315 Quadratmeter großen, minimalistisch designten Store können Kunden künftig die beiden Modelle Polestar 1 und Polestar 2 in Augenschein nehmen und den kompletten Fahrzeugkauf abwickeln. Zuvor hatte Polestar bereits einen Showroom in einer Mall in Peking eingerichtet.
Der Store in Norwegen – dem Land mit der größten Elektroautodichte der Welt – soll ein Vorbote für weltweit 50 weitere Standorte der Marke sein. In Deutschland sollen sieben bis acht Repräsentanzen in großen Metropolen entstehen. Wo genau, steht noch nicht fest. Derzeit befindet sich der Hersteller nach eigenen Angaben noch in Verhandlungen mit Investoren, das Interesse der Händler sei aber groß.
„Keine Notwendigkeit, das Lager leerzuräumen“
Der Fahrzeugverkauf in den Stores unterscheidet sich von den klassischen Prozessen im Autohaus. So stehen Interessenten sogenannte „Polestar-Spezialisten“ zur Seite, die zu den Produkten informieren und auf Wunsch Probefahrten vereinbaren, die direkt vor Ort starten können. Nachdem kein Fahrzeuglagerbestand existiere, gebe es keine Verkäufer, die die Wunschkonfiguration der Kunden beeinflussen wollten, heißt es in einer Meldung der Schweden. „Der Polestar-Space ist unsere Art, das Gesicht des Automobilhandels zu verändern“, sagte Jonathan Goodman, Chief Operations Officer (COO) bei Polestar. „Ohne Verkäufer und ohne Fahrzeuge auf dem Hof gibt es keinen Verkaufsdruck und keine Notwendigkeit, das Lager leerzuräumen.“
Wer einen Polestar reservieren oder bestellen möchte, kann dies entweder über die App oder die Website der Marke tun – zu Hause oder mit Unterstützung der Markenspezialisten im Polestar-Space. Die Übergabe findet im Store statt, alternativ liefern die Schweden das Fahrzeug aber auch an die Privat- oder Firmenadresse des Käufers.
In den Stores sollen die Produkte im Mittelpunkt stehen. Neben den Fahrzeugen, die durch an der Decke montierte Leuchtkästen in Szene gesetzt werden, beherbergt eine Produktwand einzelne Komponenten, die hinter Türen oder durch interaktive Module zum Vorschein kommen. Zudem nutzt Polestar Virtual-Reality-Komponenten.
Volvo-Händler betreiben deutsche Stores
Während Polestar den Store in Oslo selbst betreibt, sollen die künftigen deutschen Standorte von Volvo-Händlern betrieben werden – allerdings nicht in ihren Autohäusern, sondern immer in Stadtzentren oder Kaufhäusern. Die Miet- und Personalkosten haben die Händler selbst zu tragen, der Hersteller zahlt die Innenausstattung.
Volvo will die Standorte so auswählen, dass die Stores von „Trendmarken“ umgeben sind. Der Service wird allerdings in den Volvo-Betrieben der Händler stattfinden. Zusätzlich zu den Inhabern der Stores soll es zudem weitere sieben bis acht Volvo-Betriebe geben, die Service für Polestar anbieten, allerdings ohne Signalisation.
Die Polestar-Spaces sollen nicht ausschließlich dem Kennenlernen und Vertrieb der Elektromarke dienen, sondern auch als Eventlocation. Jeder Polestar-Space solle Teil eines lokalen Netzwerks werden und Vorträge und Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen veranstalten – von Design und Architektur über Technologie bis hin zu Automobilen. Konkretere Informationen wird es dazu allerdings erst geben, wenn bekannt ist, wen die Marke überhaupt ansprechen will. Bislang hat Polestar seine Zielgruppe nicht genau definiert.
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