Mazda MX-30: Kleine Reichweite, große Klappe

Von Julia Mauritz |

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Das erste Elektroauto des japanischen Herstellers will nicht mit einer großen Batterie punkten, sondern mit anderen Tugenden überzeugen. Dazu zählt das Designkonzept mit gegenläufig öffnenden Türen.

Bitte eintreten: Das auffälligste Designmerkmal des vollelektrischen MX-30 ist sein Türkonzept.
Bitte eintreten: Das auffälligste Designmerkmal des vollelektrischen MX-30 ist sein Türkonzept.
(Bild: Mauritz/»kfz-betrieb«)

EX 005: So hieß ein knallgelbes Konzeptauto mit einer Panoramakuppel, das Mazda 1970 auf der Tokyo Motor Show präsentierte. Nicht nur das Design, das an ein Überraschungsei erinnerte, sorgte damals für Aufsehen, sondern auch der Antrieb: Der Hersteller hatte in seinem Mini-Stadtauto einen Zweischeiben-Wankelmotor mit einem 3 kW-Generator kombiniert, der die Batterie lud.

Nach dieser visionären Studie überließ Mazda die Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs dann dem Wettbewerb. Erst ein halbes Jahrhundert nach dem EX 005 rollt nun der MX-30 auf die mittlerweile recht dicht besetzte Elektroautobühne. Preislich startet der schon in der Basisversion üppig ausgestattete MX-30 bei 32.645,72 Euro. Abzüglich des Umweltbonus kostet das Modell aktuell 23.165,72 Euro.

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Wie bei den konventionellen Verbrennern setzt der japanische Hersteller auch bei seinem ersten Stromer auf eine ganz eigene Strategie: Sie heißt in diesem Fall Rightsizing. Während sich das Gros der Hersteller von Elektroautos mit immer größeren Reichweiten gegenseitig übertrumpfen will, setzt Mazda beim MX-30 auf eine nur 35,5 kWh große, gut 300 Kilo leichte Lithium-Ionen-Batterie. Der Elektromotor leistet 107 kW/145 PS und setzt 271 Nm Drehmoment frei.

Konzipiert hat der japanische Hersteller den MX-30 bewusst als Zweitauto für den Stadtverkehr und kürzere Pendlerstrecken. Als Argument für diese Strategie nennt Mazda die bessere Umweltbilanz. Angesichts der Tatsache, dass man im Regelfall recht kurze Strecken zurücklege, sei es widersinnig, 700 Kilo schwere Batterien mitzuschleppen. Ständig einen bangen Blick auf die restliche Reichweite werfen muss man im MX-30 dennoch nicht: Im WLTP-Zyklus schafft das Crossover-Modell 262 Kilometer, ehe es wieder an die Ladesäule muss. Die maximale Geschwindigkeit hat Mazda auf 140 km/h begrenzt.

Überraschend positives Kurvenverhalten

Nach der knapp 80 Kilometer langen Testfahrt mit dem MX-30, die vorwiegend auf Landstraßen, in städtischen Gebieten und auf einer kurzen Autobahnstrecke stattfand, vermeldete der Bordcomputer noch 64 Prozent Akkukapazität. Eine gute Figur machte der spritzige MX-30, der in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt, dabei in jeder Fahrsituation: Besonders positiv überraschte er auf den kurvigen Passagen mit seiner direkten Lenkung, Wendigkeit und Fahrstabilität. Gelungen ist auch der synthetisch erzeugte Motorsound: Dieser ändert sich je nach Geschwindigkeit, hält sich aber stets recht dezent im Hintergrund.

Alles in allem findet man sich als Fahrer im ersten vollelektrischen Mazda erstaunlich schnell zurecht: Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass sich der japanische Hersteller für einen ganz klassischen Schalthebel entschieden hat, der präzise in die Gänge P-R-N-D einrastet. Auch die Stärke der Rekuperation lässt sich quasi selbsterklärend per Lenkradpaddeln bestimmen. Die Bedienelemente sind, wie bei den Verbrennermodellen auch, logisch platziert.

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