Nissan will zusätzliche E-Prämie zahlen

Autor Andreas Grimm

Eine Kaufprämie für Elektroautos fordert Nissan seit Langem. Nun geht der Importeur noch einen Schritt weiter und kündigt an, eine staatliche E-Prämie bei einem Nissan-Kauf zu verdoppeln.

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(Foto: Nissan)

Nissan will die Elektromobilität in Deutschland spürbar voranbringen. Dazu würde der Importeur Nissan Center Europe (NCE) sogar viel Geld in die Hand nehmen. Während eines Pressegesprächs kündigte Geschäftsführer Thomas Hausch an, eine staatliche E-Prämie beim Kauf eines Nissan-Elektroautos durch einen Nachlass in gleicher Höhe zu verdoppeln. „Wir glauben an die Technologie, wir sind bereit, sie voranzubringen, und wir sind weiterhin überzeugt, dass das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 noch erreichbar ist“, erklärte Hausch. Bereits im vergangenen Jahr hatte Nissan drei Monate lang einen „Elektrobonus“ von 5.200 Euro gewährt.

Nissan unterstützt die Forderung nach einer staatlichen Kaufprämie in Deutschland schon seit langer Zeit. Einerseits hat der Importeur mit dem Leaf das passende Produkt um die Nachfrage zu bedienen. Andererseits ist NCE-Chef Hausch ein überzeugter Anhänger dieser Technik, der schon vor seiner Nissan-Zeit für den Elektroauto-Hersteller Coda in den USA als Vorstand für Vertrieb und Marketing gearbeitet hatte.

Laut einer Nissan-Rechnung könnte die E-Million bis 2020 noch klappen, wenn sich die Verkäufe jährlich verdoppeln. (grau: jährliche neue E-Zulassungen, rot: Gesamtbestand E-Autos – zum Vergrößern bitte Grafik klicken)
Laut einer Nissan-Rechnung könnte die E-Million bis 2020 noch klappen, wenn sich die Verkäufe jährlich verdoppeln. (grau: jährliche neue E-Zulassungen, rot: Gesamtbestand E-Autos – zum Vergrößern bitte Grafik klicken)
(Grafik: Nissan)

Von den bisher schwachen Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge will sich Hausch nicht abschrecken lassen. Die von der Bundesregierung postulierte Million zugelassener E-Fahrzeuge sei bis 2020 weiterhin erreichbar, sagte Hausch. Allerdings müsse die Regierung jetzt klare Verhältnisse schaffen, die Diskussion um die E-Prämie beenden und die begrenzte Prämie beschließen. Würden die E-Auto-Verkäufe jährlich verdoppelt, wären zum Ende des Jahres 2020 eine Million Fahrzeuge auf der Straße, rechnete er vor. Allerdings müssten dann allein im letzten Jahr knapp 500.000 E-Mobile verkauft werden.

Das Hauptproblem für eine Akzeptanz von Elektrofahrzeugen sieht Hausch weder in der geringeren Reichweite als bei Benzinern, noch in der Ladeinfrastruktur. Es fehle am tatsächlichen Kontakt mit dem Auto. „Wer es mal fährt, ist begeistert“, so der NCE-Chef und liefert entsprechende Zahlen: 95 Prozent der Leaf-Kunden in Europa seien mit dem Fahrzeug zufrieden. Entsprechend würden 95 Prozent aller Leaf-Besitzer das Auto Freunden und Kollegen weiterempfehlen.

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Seit 2011 wurden fast 50.000 Leaf in Europa verkauft. Künftig sollen nicht nur Empfehlung und E-Prämie die Verkaufszahlen unterstützen, Nissan hat das Modell auch technisch aufgerüstet. Die aktuelle Generation kommt dank leistungsfähigerer Batterien laut Herstellerangaben nun auf 250 Kilometer Nennreichweite statt der zuvor kommunizierten Laufleistung von 199 Kilometern.

Mehr Verkaufsmotivation dürften inzwischen auch die Nissan-Händler haben. Erhielten sie für das E-Modell zunächst nur eine reduzierte Fixmarge, läuft der Leaf laut dem Importeur nun im normalen Margen-Rahmen mit. Zum Jahresende 2012 war zudem einigen Nissan-Partnern gekündigt worden, die sich nicht für die Elektro-Strategie erwärmen konnten und angesichts der Marge nicht in die geforderten Standards investieren wollten.

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