Vermessen vergessen Rückruf mit Nachspiel bei Audi und Porsche

Von Niko Ganzer |

Eine sechsstellige Zahl an Autos muss noch einmal zum Vertragsbetrieb, weil beim ersten Rückruf im vergangenen Jahr keine Fahrwerksvermessung durchgeführt wurde.

Vom wiederholten Rückruf ist unter anderem der Porsche Cayenne betroffen.
Vom wiederholten Rückruf ist unter anderem der Porsche Cayenne betroffen.
(Bild: Achter/»kfz-betrieb«)

Ein Rückruf im Volkswagen-Konzern aus dem vergangenen Sommer hat ein Nachspiel. Audi und Porsche müssen große Teile der Fahrzeuge noch einmal in die Werkstatt beordern. Ursache sind potenzielle Fahrwerksprobleme.

Nach den Reparaturen im Rahmen des ersten Rückrufs wurde möglicherweise die Ausrichtung der Hinterachse nicht überprüft. Dies könnte zu einer ungleichmäßigen und vorzeitigen Abnutzung der Hinterreifen und damit zu verminderter Traktion führen. Einige solcher Fälle seien in Europa bekannt geworden, hieß es in einer Meldung von US-Behörden.

Die Mitarbeiter im Vertragsbetrieb holen nun offenbar die Fahrwerksvermessung nach und überprüfen auch die Hinterreifen. Bei Bedarf führen sie eine Neueinstellung und einen Reifenwechsel durch. Die Aktionscodes lauten bei Audi „42L5“ (vorher „42L1“) und bei Porsche „ANA1“ (vorher „AMA9“). Bei den Ingolstädtern ging bzw. geht es um den A4 bis A8, Q5 bis Q7 und den E-Tron, bei den Zuffenhausenern um den Cayenne.

Bentley wiederholt nicht

Bislang ist nur der Porsche-Rückruf in der Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts gelistet. Demnach müssen von den weltweit 6.650 im Sommer des vergangenen Jahres zurückgerufenen Cayenne 5.641 erneut im Vertragsbetrieb vorstellig werden. In Deutschland sind es 152 von 169. Bei Audi sind es nach Informationen dieser Redaktion weltweit über 110.000 Fahrzeuge von anfänglich fast 150.000 Einheiten.

Zur Audi-Stückzahl in Deutschland gibt es noch keine Angaben. Im Juni 2021 waren es rund 29.500. Auch für den Bentley Bentayga und den VW Touareg waren damals die Fahrwerks-Aktionen für weltweit 444 bzw. 3.741 Einheiten gestartet. Sie trugen die internen Kürzel „RE21/17“ und „42K9“. Wie ein Bentley-Sprecher auf Anfrage erklärte, ist für die Nobel-SUV keine Wiederholung notwendig. Aus Wolfsburg gab es hierzu bislang noch keine Informationen.

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