Toyota Supra: Die Vorfahren des Sportlers
Alter Name, altes Konzept, neue Auflage: Mit dem GR Supra ergänzen die Japaner die Geschichte ihres seit über 40 Jahren gebauten Gran Turismo um ein fünftes Kapitel.
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Supra: Fans von Konsolenspielen und furios schneller automobiler Feinkost „Made in Japan“ wissen sofort, welcher Sportwagen hier gemeint ist. Dem Erinnerungsvermögen aller anderen Autofans hilft Toyota mit der gerade lancierten fünften Generation seiner rasanten Ikone auf die Sprünge. Denn der neue GR Supra schreibt nun doch noch die Geschichte dieses legendären Gran Turismo fort, die hierzulande vor mehr als 20 Jahren mit dem superteuren Nürburgringstar Supra MK IV ein plötzliches Ende fand. Grund dafür war damals, dass sich die Preise dieses Porsche-Jägers deutlich oberhalb der Produkte aus Zuffenhausen oder auch Modena positionierten. Zu viel Geld für einen Verkaufserfolg des Racers mit prestigefreiem Toyota-Logo.
Deutlich preisgünstiger als der BMW Z4 startet deshalb jetzt das neue Toyota-Parallelmodell, der von Gazoo Racing abgestimmte GR Supra. Trotzdem steht dieser GR Supra genauso wie seine vier Vorgänger in der Tradition des legendären Toyota 2000 GT aus dem Jahr 1965, der als erster japanischer Dienstwagen von James Bond und allererster asiatischer Supersportwagen auf Straße und Rennstrecke für Furore sorgte. Wesentliche Erfolgskomponenten des 2000 GT waren die schon im Stand schnell wirkende Silhouette und das klassische Antriebslayout aus drehfreudigem Reihen-Sechszylinder und Hinterradantrieb. Gene, die Toyota 1978 auf einen neuen Speed-Botschafter transferierte, den ersten Supra.
Amis waren der Auslöser
Ihren Anfang nahm die Supra-Story in Nordamerika, dem weltweit wichtigsten Sportwagenmarkt. Mazda verkaufte damals dort von seinem neuen Wankelmotor-Sportwagen RX-7 mehr Einheiten als Porsche vom 924. Und Nissan lancierte 1978 mit dem 280 ZX bereits die zweite Generation seiner sportlichen Z-Bestseller. Da wollte Toyota nicht länger warten und forderte mit dem Supra sein Stück vom Fast-and-Furious-Kuchen. „Race on Sunday, sell on Monday“, dieses seit Jahrzehnten in den USA geltende Marketingcredo, hatte die Ölkrise der frühen 1970er ebenso überlebt wie die Einführung eines rigorosen 55-Meilen-Limits auf Highways. Tatsächlich engagierten sich fast alle erfolgreichen Sportcoupéhersteller im Motorsport und so stand auch für Toyota fest, dass der neue Sechszylinder-Sportler seinen offiziellen Start mit einem spektakulären Paukenschlag auf dem Racetrack feiern sollte: Als offizielles Pace Car in Watkins Glen beim Grand Prix der USA 1979.
Nebenbei vertraute Toyota darauf, dass durch dieses Formel-1-Event die sportive Faszination der Celica Supra (Typ A40) – der erste und auch noch der zweite Supra basierten auf Celica Coupés – medial nach Europa vermittelt würde. Sozusagen als Appetizer für den dort erst 1981 geplanten Verkaufsstart dieses schnellen Viersitzers, der sich entsprechend seinem aus dem Lateinischen stammenden Namen Supra oberhalb ordinärer Sportler einordnen sollte.
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