Transformation Umwälzungen im Ford-Vertriebsnetz

Von Julia Mauritz Lesedauer: 10 min

Volle Kraft voraus bei Nutzfahrzeugen und ein amerikanisch angehauchtes, pointiertes Pkw-Portfolio: Ford erfindet sich gerade neu. In diesem tiefgreifenden Transformationsprozess durchläuft der Handel die wohl schwierigste Phase.

Ford erfindet sich in Europa gerade neu – für den Handel ist noch nicht völlig absehbar, wohin die Reise wirklich geht.
Ford erfindet sich in Europa gerade neu – für den Handel ist noch nicht völlig absehbar, wohin die Reise wirklich geht.
(Bild: Grimm – VCG)

Wenn es um Umwälzungen im Vertriebsnetz geht, steht aktuell ein Fabrikat an der Spitze: Ford. Nachdem das Transformationsteam des Kölner Herstellers 2022 in Vorbereitung auf das Agentursystem alle Ford-Partner besucht hatte, um mit ihnen die vertrieblichen Eckpfeiler für die Zukunft neu zu setzen, zeigen sich jetzt die Folgen. Allein in den vergangenen Wochen hatte eine Vielzahl von traditionsreichen Händlern ihren Betrieb veräußert. Die Thormann/Mothor-Gruppe hat das Autohaus Mertens & Strunk in Brandenburg/Havel gekauft, in Bielefeld hat das Mehrmarken-Autohaus Schröder Teams das Autohaus Büddemann übernommen. Und zuletzt hat die niederländische Autohausgruppe Van Mossel mit der Hamburger Autohausgruppe Hugo Pfohe einen der zehn größten Ford-Händler in Deutschland akquiriert. Auffallend viele Betriebe geben zudem aktuell ihr Geschäft auf. Dazu zählen namhafte Familienunternehmen wie das Bielefelder Autohaus Erdmann und Domke oder Auto Nauheim.

Ford sieht Konsolidierungsbedarf im deutschen Händlernetz

Wie etliche andere Hersteller und Importeure steht auch Ford Übernahmen, Fusionen und Geschäftsaufgaben durchaus wohlwollend gegenüber. „Insbesondere in der DACH-Region haben wir im europäischen Vergleich noch Konsolidierungsbedarf, um den zukünftigen Anforderungen unserer Kunden an die Elektrifizierung sowie die Dienstleistungen im Zusammenspiel mit vernetzten Fahrzeugen gerecht zu werden und um dem Kunden ein besonderes Erlebnis als Gast im Autohaus zu bieten“, unterstreicht Jörg Ullrich, Direktor Business Strategy für die DACH-Märkte bei Ford. Die ideale Netzgröße will der Manager dabei noch nicht genau beziffern. „Wir werden fortwährend die Netzstruktur gemeinsam mit dem Handel überprüfen und an die regionalen Belange anpassen“, bemerkt er.