Renault Espace Wie ein Austral, nur in lang

Quelle: sp-x Lesedauer: 3 min

Wenn im Sommer die sechste Generation des Renault Espace beim Händler steht, werden sich die Fans die Augen reiben. Aus dem Van ist nun endgültig ein SUV geworden. Auch sonst ist einiges neu an dem ehemaligen Raumwunder.

Mit 4,72 Metern Länge ist der nächste Espace 14 Zentimeter kleiner als der Vorgänger.
Mit 4,72 Metern Länge ist der nächste Espace 14 Zentimeter kleiner als der Vorgänger.
(Bild: Renault)

Unter dem Namen Espace (auf deutsch „Raum“) hat Renault 1984 der Autowelt ein neues Fahrzeugsegment geschenkt. Auf nur 4,22 Metern Länge transportierte der kantige Franzose bis zu sieben Personen. Bis heute schwören vor allem in Frankreich Generationen von Familien auf den Reisekomfort des „Raumwunders“. Und häufig wird er auch als geräumiger Transporter von Vertretern und Marktbeschickern eingesetzt.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 9 Bildern

Wenn im Sommer Espace Nummer sechs auf den Markt kommt – bestellen kann man ihn bereits im Frühjahr – ist aber endgültig Schluss mit dem Van-Konzept. Schon der letzte, seit 2015 gebaute Espace war mehr Crossover denn Van. Der Zeitgeist verlangt nach SUVs, vor allem in der Mittelklasse, in der sich Modelle wie Kia Sorento, Nissan X-Trail oder VW Tiguan Allspace wie geschnitten Brot verkaufen.

Da will Renault natürlich mitspielen und so wird der nächste Espace noch kürzer, flacher und schmaler, kurz: SUV-iger. Oder anders gesagt: Mit seinem langen, hinten abfallenden Dach und der aufrechten Motorhaube ist er eigentlich nichts anderes als ein verlängerter Austral, den Renault erst im Herbst 2022 auf den Markt brachte.

Espace bietet viel Platz

Von dem setzt sich der nun 4,72 Meter lange Espace aber mit einem deutlich besseren Raumangebot ab. So lässt sich seine zweigeteilte Rückbank um 22 Zentimeter verschieben, je nach Platzbedarf für Passagiere oder Gepäck. Ganz nach hinten geschoben, sind die hinten Sitzenden bei 32 Zentimeter Beinfreiheit sehr bequem untergebracht. In vorderster Stellung der Sitze passen stolze 777 Liter ins Heck. Werden die Lehnen flachgelegt, wächst das Ladevolumen auf 1.818 Liter.

Noch stehen keine Preise fest, aber der Espace dürfte ein paar Tausender über dem Austral liegen und bei rund 45.000 Euro starten. Dafür gibt es den Wagen wahlweise zum gleichen Preis als Fünf- oder Siebensitzer, wobei sich die beiden Plätze in Reihe drei nur für Kinder eignen. Zur Positionierung als Reisemobil passen die im gesamten Auto verteilten großzügigen Ablagen und Staufächer sowie USB-C-Anschlüsse auf allen Plätzen. Insgesamt 39 Liter Extra-Stauraum haben die Ingenieure geschaffen, davon 20 Liter im Bereich von Cockpit und Vordersitzen.

Auf Wunsch bietet Renault eines der größten Glasdächer im D-Segment an. Es zieht sich auf 1,33 Meter Länge bis über die Plätze in Reihe drei. Eine spezielle Beschichtung soll UV-Strahlen draußen halten und verhindern, dass sich der Innenraum im Sommer aufheizt.

Mit Technik von Google

Intern gilt der Espace als Technologieträger, denn er bekommt das neue Google-basierte Bedien- und Anzeigesystem „Open-R-Link“. Es kombiniert zwei rund 12-Zoll-große Displays in Form eines liegenden L. Erweitern lässt es sich um ein 9,3-Zoll-Head-up-Display. So werden alle fahrrelevanten Informationen auf einer Fläche dargestellt, die drei Tablets entspricht. Wie üblich wird das Musik- und Unterhaltungsprogramm über Apps gesteuert, beispielsweise Amazon Music.

Zusätzlich bieten die Franzosen über die My-Renault-App Zugriff auf eine Bibliothek mit 39 länderspezifischen Inhalten. Und sollte es unterwegs langweilig werden, können sich die Passagiere mit der App „Song Pop“ mit einem Musikquiz die Zeit vertreiben.

Sparsamer als der Vorgänger

Auch beim Antrieb muss die Fangemeinde umdenken. Diesel sind bei neuen Renault-Modellen bekanntlich passé. Als einzige Motorisierung bekommt der Espace den schon vom Austral bekannten 146-kW/199-PS-starken Hybridantrieb. Der kombiniert einen kleinen Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,2 Litern Hubraum und 96 kW/131 PS Leistung mit 2 E-Motoren. Der 50-kW/68-PS-starke Hauptmotor wird von einem 2-kWh-Akku gespeist und unterstützt beim Fahren, während der Startergenerator mit 18 kW/25 PS beim Anlassen des Verbrenners und beim Wechsel der Fahrstufen hilft.

Nur 4,7 Liter pro 100 Kilometer soll das System – theoretisch – verbrauchen. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 105 Gramm pro Kilometer. Damit liegt der Hybrid gut 40 Prozent unter den Werten des Vorgängers. Ein Teil der Einsparung dürfte dabei auch auf das Konto des um 215 Kilogramm geringeren Fahrzeuggewichts gehen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Doch ob diese Form der Elektrifizierung den Kunden genügt, wird sich zeigen. Für einen vollelektrischen Antrieb eignet sich seine Plattform jedenfalls nicht. Und als einziges Mittelklasse-SUV muss der neue Espace auch auf Allradantrieb verzichten.

(ID:49314434)