Erstes Quartal Wieder Rekordzahlen für Tesla

Quelle: dpa |

Von Januar bis März konnte der E-Autobauer seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als versechsfachen. Aber auch Tesla kann sich nicht völlig von der derzeit vielschichtigen Problemlage abkoppeln. Deshalb enthält der Geschäftsbericht auch eine Warnung.

Bei Tesla steigen die Gewinne derzeit deutlich schneller als die Produktion.
Bei Tesla steigen die Gewinne derzeit deutlich schneller als die Produktion.
(Bild: Tesla)

Trotz globaler Lieferketten-Probleme und pandemiebedingter Produktionsstörungen in China hat der US-Elektroautobauer Tesla zu Jahresbeginn neue Rekorde bei Gewinn und Erlösen erreicht. In den drei Monaten bis Ende März legte der Umsatz im Jahresvergleich um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar (17,3 Mrd. Euro) zu, wie der Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Tesla verdiente unterm Strich 3,3 Milliarden Dollar – das waren 658 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Ergebnisse fielen deutlich besser aus als an der Wall Street erwartet. Die Aktie stieg nachbörslich fast sechs Prozent. Obwohl die Autoindustrie weltweit unter hartnäckigen Versorgungsmängeln etwa bei Computer-Chips leidet, brachte Tesla im ersten Quartal 310.048 Einheiten auf die Straße – ein Zuwachs um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und ein neuer Bestwert.

Der Autobauer räumte allerdings unterdessen ein, dass er von dem Ziel der 500.000 Einheiten pro Jahr in seiner neuen Fabrik in Grünheide bei Berlin noch weit entfernt sei. Das Unternehmen fährt die Produktion nach eigenen Angaben erst allmählich hoch.

Ein knappes Jahr für den Hochlauf

Um das Niveau von 5.000 Einheiten pro Woche zu erreichen, habe Tesla nach dem Produktionsbeginn in anderen Fabriken etwa zwölf Monate gebraucht, sagte Firmenchef Elon Musk in einer Konferenzschalte mit Analysten und Investoren am Donnerstag. Dank gesammelter Erfahrungen könne es in Berlin und dem zweiten neuen Werk im texanischen Austin nun aber zumindest ein wenig schneller gehen.

Die Herstellung von 5.000 E-Autos pro Woche würde hochgerechnet etwa der Hälfte des Produktionsziels von 500.000 Einheiten im Jahr für die erste Ausbauphase entsprechen.

Lieferketten-Probleme halten an

Ungeachtet der starken Zahlen warnte Tesla im Geschäftsbericht vor anhaltenden Schwierigkeiten. Die weltweiten Lieferketten-Probleme dürften auch im restlichen Jahresverlauf anhalten, erklärte das Unternehmen im Brief an die Aktionäre.

Im vergangenen Vierteljahr litt Tesla aufgrund eines Covid-Lockdowns in China zusätzlich unter Produktionsausfällen seiner Autofabrik in Schanghai. Der Betrieb dort sei inzwischen wieder angelaufen, doch die Situation müsse weiter genauestens beobachtet werden, teilte Tesla nun mit.

Wieder mehr Emissionshandel

Als lukratives Geschäft erwies sich für das Unternehmen abermals der Handel mit Verschmutzungsrechten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern. Im Auftaktquartal setzte Tesla damit 679 Millionen Dollar um – mehr als doppelt so viel wie im vorherigen Vierteljahr.

Teslas Bitcoin-Bestand blieb unverändert und wurde zuletzt mit einem Wert von 1,26 Milliarden Dollar bilanziert. Der Hersteller hatte vergangenes Jahr 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoins investiert, wenig später aber wieder einen Teil davon verkauft.

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