WLTP: Zwischen o. k. und oje
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Seit dem 1. September müssen auch alle leichten Nutzfahrzeuge WLTP-zertifiziert sein. Nachdem im Zuge der Umstellung im Pkw-Bereich 2018 teilweise Chaos herrschte, geben sich die Hersteller diesmal entspannt. Doch längst nicht alles läuft rund.

Den Einstand als Daimler-Chef dürfte sich Ola Källenius anders vorgestellt haben. Binnen weniger Wochen musste der Manager zwei Gewinnwarnungen aussprechen. Im zweiten Quartal waren die Schwaben tief in die roten Zahlen gerutscht, ein Fehlbetrag von 1,6 Milliarden Euro stand unter dem Strich. Besonders auffällig: die Misere im Van-Geschäft. Über zwei Milliarden Euro betrug der Verlust in jener Sparte. Allein ist Daimler mit seinen Problemen nicht. Beispiel Volkswagen Nutzfahrzeuge: Die Hannoveraner fuhren zwar im zweiten Quartal einen Gewinn von 506 Millionen Euro ein. Damit lag das Ergebnis dennoch über zehn Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum.
Warum ist das Transportergeschäft für die Hersteller aktuell so hart? Die Gründe sind vielfältig. Zum einen investiert die Branche stark in die Zukunft, immer mehr Marken kündigen Elektromodelle für die letzte Meile und mehr an. Daneben haben mehrere Hersteller mit den Folgen von Dieselgate zu kämpfen. Den Alltag beherrscht aber ein anderes Thema, das 2018 bereits im Pkw-Bereich für teils chaotische Zustände gesorgt hatte: WLTP. Seit dem 1. September müssen nun auch alle leichten Nutzfahrzeuge nach der neuen Abgasregelung zertifiziert sein. Im Handel herrscht deshalb keine Panik, eine gewisse Verunsicherung ist aber schon zu spüren. Bei einer Spezialumfrage rund um den Branchenindex (BIX), den BBE Automotive im Auftrag von »kfz-betrieb« und der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe erstellt, gab ein Viertel der 100 befragten Markenbetriebe im Vorfeld der WLTP-Umstellung an, mit Problemen im Nutzfahrzeuggeschäft zu rechnen.
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