Freizeitfahrzeuge Caravaning-Markt im Wandel

Von Julia Mauritz Lesedauer: 4 min

Die Frage, ob Freizeitmobile ein attraktives zusätzliches Standbein sind, dürften sich einige Autohäuser stellen. Ein Blick auf die aktuelle Lage zeigt: Das Geschäft birgt einige Risiken, bietet aber auch interessante Chancen – und die liegen weniger im klassischen Neuwagengeschäft.

Es gibt eine klare Tendenz auf dem Markt für Reisemobile: Besonders gefragt sind aktuell zum einen Einstiegsmodelle und zum anderen Luxusmobile.
Es gibt eine klare Tendenz auf dem Markt für Reisemobile: Besonders gefragt sind aktuell zum einen Einstiegsmodelle und zum anderen Luxusmobile.
(Bild: Mauritz – »kfz-betrieb«)

Eines kann das Autohaus Thiel aus Rheda-Wiedenbrück seinen Kunden aktuell nicht bieten: eine attraktive Wohnmobilausstellung – und das, obwohl das Unternehmen zu den größten Westfalia-Händlern in Deutschland gehört. Die Branche kämpft nach wie vor mit massiven Lieferengpässen, und die Händler sind um jedes Fahrzeug froh, das sie direkt ausliefern können. Ein zentraler Grund für die Verfügbarkeitsmisere: die starke Abhängigkeit der Aufbauhersteller vom Basisfahrzeuglieferanten Fiat. Jahrelang war dessen Ducato der unangefochtene Platzhirsch. Mittlerweile hat sich Fiat fast vollständig aus diesem Geschäft zurückgezogen.

Andere Basisfahrzeuglieferanten, allen voran Ford und Mercedes-Benz, aber auch VW oder MAN, stoßen zwar mittlerweile in diese große Lücke hinein. Aber bis sich das nennenswert in den Auslieferungen niederschlägt, dauert es noch. Hermann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbands (CIVD), bringt die verzwickte Lage der Aufbauhersteller und Händler auf den Punkt: „Eine so komplexe und herausfordernde Situation hat unsere Branche in dieser Form noch nie erlebt.“