Corona-Jahr 2020 Europäische Neuzulassungen mit Rekord-Einbruch

Von Jens Rehberg

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Die zwei Corona-Wellen mit Lockdown-Phasen im vergangenen Jahr haben starke Bremsspuren in der Statistik hinterlassen. Zudem sorgte die große Verunsicherung der Kunden wegen der wirtschaftlichen Folgen der Krise für eine klare Kaufzurückhaltung – das gilt auch weltweit.

Der deutsche Automarkt schloss im Jahresvergleich um knapp ein Fünftel unter dem Niveau von 2019 ab.
Der deutsche Automarkt schloss im Jahresvergleich um knapp ein Fünftel unter dem Niveau von 2019 ab.
(Bild: BMW)

2020 war für den gesamteuropäischen Neuwagenmarkt das schlimmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Pkw-Neuregistrierungen 2020 um mehr als 24 Prozent auf 11,96 Millionen Fahrzeuge, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte.

Im Dezember ging die Zahl der in allen europäischen Märkten neu registrierten Autos im Vergleich zum Vorjahresmonat um moderate 3,7 Prozent auf 1,21 Millionen Fahrzeuge zurück. In Deutschland gab es sogar eine Gegenbewegung mit einem Plus von fast 10 Prozent. Die anderen großen europäischen Märkte erwischte es schlimmer: In Spanien blieben die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat praktisch stabil, in Großbritannien sanken die Zahlen um fast 11 Prozent. In Frankreich waren es knapp 12 Prozent weniger. Und auf dem italienischen Automarkt gab es ein Minus von fast 15 Prozent.

Gute Dezemberzahlen für Volkswagen

Daimler musste im Dezember bei den Neuzulassungen in Europa ein Minus von knapp 15 Prozent hinnehmen. Bei BMW waren es minus 9,5 Prozent. Wolfsburg konnte dagegen mit einem Plus glänzen – Volkswagen brachte gute 8 Prozent mehr Autos auf die Straße als im Vorjahresmonat. Die Opel-Mutter PSA legte um knapp 2 Prozent zu.

Renault wiederum verzeichnete ein Minus von 15,6 Prozent. Noch schlechter lief es für Ford (-23,3 %). Die Mazda-Neuregistrierungen brachen gar um fast 44 Prozent im Vergleich zum Dezember 2019 ein.

Vergleichsweise glimpflich davon kam Hyundai (-4,6 %) – eine positive Entwicklung verzeichneten die FCA-Fabrikate (+7,5 %) und Toyota mit einem sehr deutlichen Zuwachs an Neuzulassungen zum Jahresende von 21,4 Prozent.

Beim Elektro-Marktanteil führen Frankreich und Deutschland

Während der Absatz von Verbrennern im Dezember insgesamt erneut deutlich rückläufig war, setzte sich das Wachstum bei elektrifizierten Neuwagen fort – staatliche Unterstützungen und ein immer breiteres Angebot führen dazu, dass sich E-Autos so gut verkaufen wie nie zuvor.

Nach Berechnungen der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) hatte im Dezember jeder fünfte Neuwagen in den größten fünf westeuropäischen Märkten (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) einen elektrifizierten Antrieb – der Marktanteil kletterte damit auf den Rekordwert von 19,9 Prozent – nach 14,6 Prozent im November und 11,5 Prozent im Oktober und gerade einmal 3,5 Prozent im Dezember 2019.

Im Gesamtjahr 2020 lag der Marktanteil elektrifizierter Neuwagen in den Top-5-Märkten bereits bei 10,1 Prozent – nach 2,5 Prozent im Vorjahr.

Die höchsten Marktanteile in den großen Märkten erzielten rein batteriebetriebene Neufahrzeuge im vergangenen Jahr in Deutschland und Frankreich (jeweils 6,7 Prozent). Plug-in-Hybride waren ebenfalls vor allem in Deutschland (Marktanteil: 6,9 %) und Frankreich (4,5 %) populär.

Einziges Zulassungsplus im September

Der Blick aufs Jahr zeigt: Einzig im September wurde ein Zulassungsplus verzeichnet, in allen anderen Monaten des Jahres waren die Zahlen teils erheblich rückläufig. Den Negativrekord stellte der Lockdown-Monat April mit einem Wegbrechen von circa drei Vierteln des Vorjahresvolumens dar.

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