Firestone erwacht aus dem Tiefschlaf
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Die Bridgestone-Tochter ist eine der ältesten Marken der Reifenwelt. Nach Jahren des Dahindämmerns wird sie nun revitalisiert und soll junge Kunden erobern.

Scheeßel, 19. Juni 2015: Auf dem „Hurricane“, mit rund 65.000 Besuchern eines der größten Rockfestivals Deutschlands, chillen jugendliche Besucher in Liegestühlen aus aufgeschnittenen Reifenlaufflächen. Schwarze Werbebanner mit dem roten Firestone-Schriftzug sind überall zu sehen, und bestimmt die Hälfte der Zuschauer trägt einen Hut in den Farben der amerikanischen Reifenmarke, die zum Bridgestone-Konzern gehört.
Kein Zweifel: In Sachen Markenbekanntheit hat das Hurricane-Sponsoring für Firestone wirklich etwas gebracht. Inwieweit sich das in steigenden Verkaufszahlen niederschlägt, bleibt wie immer abzuwarten – doch das Unternehmen hat auch in seine Produkte investiert und so die Voraussetzungen geschaffen, dass die europaweite Marketingoffensive nicht folgenlos verpufft. Besonders im Fokus steht hier der neue Ganzjahresreifen Firestone Multiseason.
Während andere Konzerne ihre Ganzjahresprodukte im Premiumsegment herausbringen (zum Beispiel Michelin und Pirelli), siedelt Bridgestone es gezielt bei seiner preisgünstigeren Qualitymarke an und dimensioniert ihn für Autos der Kleinwagen- und Kompaktklasse. Gerade bei deren Fahrern dürfte der Wunsch groß sein, das ganze Jahr über mit einem Satz Reifen zu fahren. Deshalb prognostiziert Bridgestone dem mittleren Preissegment auch das größte Wachstumspotenzial.
Multiseason: Ich war ein Winterreifen
Bei der Entwicklung ging Bridgestone vom Grundprofil eines Winterreifens aus. Dank vieler Rillen für die Wasserableitung und der hauseigenen Nano-Protech-Mischung bietet der Multiseason laut Unternehmensangaben guten Grip bei Nässe und eine hohe Aquaplaningsicherkeit. Die kurze Testfahrt auf einem bewässerten Flugplatz zeigte denn auch sichere Fahreigenschaften und stets vorhersehbare Reaktionen.
Mit seinem stark lamellierten Profil verspricht er zudem gute Schneeleistung, die er in der Skihalle in Bispingen unter Beweis stellen sollte. Zwar scheiterte der Multiseason bei einem provozierten Bergauf-Anfahrmanöver, aber zwölf Prozent Steigung auf einer präparierten Skipiste hätte wohl auch ein „echter“ Winterreifen nicht geschafft. Sportliche Fahreigenschaften auf trockener Straße standen hingegen nicht im Fokus. Eine für schnelle Kurvenfahrten verstärkte äußere Reifenschulter sucht der Betrachter vergebens.
Der Multiseason ist in Größen von 13 bis 16 Zoll erhältlich. Mit der ersten Welle werden im Juli 2015 neun Größen auf den Markt kommen, im kommenden Jahr wird es dann 16 zusätzliche geben. Diese sollen 90 Prozent des Bedarfs an Ganzjahresreifen abdecken. Die Preise sollen zwischen denen für Sommer- und Winterreifen liegen.
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