Faaren „Händlermarken sind lokal stärker als Fahrzeugmarken“
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Einer der ersten Auto-Abo-Trendsetter in Deutschland war und ist das Start-up Faaren. Wir haben mit den Gründern Daniel Garnitz und Konstantin Stenzel darüber gesprochen, wie es zu der Idee kam, wie sie sich im zunehmenden Wettbewerb behaupten wollen und warum sie vor allem auf den Handel als Partner setzen.

Das Geschäft mit Auto-Abos wird immer umkämpfter, noch bevor sich der Trend zumindest gefühlt so wirklich durchgesetzt hat. Hersteller, Händler und Drittanbieter drängen in den Markt.
Einer der ersten Abo-Trendsetter in Deutschland war und ist das Start-up Faaren aus Rottendorf bei Würzburg. Das junge Team überzeugte zuletzt auch bei der Innovationsplattform Kickstart. Daraus entsprang eine Kooperation mit dem Versicherungsanbieter Axa, die jetzt den Sprung in die Schweiz ermöglicht. Wir haben mit Daniel Garnitz (Gründer und CEO) und Konstantin Stenzel (Co-Gründer und CMO) darüber gesprochen, wie sich das Start-up vom Wettbewerb abheben will, wie das Innenleben der Firma aussieht und welche Meilensteine nun anstehen.
Redaktion: Herr Garnitz, Sie und die meisten in Ihrem Team haben keinen automobilen Hintergrund. Wie kam es zu der Idee Auto-Abo?
Daniel Garnitz: Ich mache eigentlich seit 8 Jahren nichts anderes, als im Start-up-Bereich unterwegs zu sein. 2017 habe ich für einen deutschen OEM gearbeitet und war für das Scouting von neuen Start-ups zuständig. Damals bin ich auf fair.com gestoßen, den Auto-Abo-Pionier in den USA. Das fand ich unfassbar faszinierend. Ich selbst hatte mal einen alten Audi A3, der war ständig kaputt. Alle drei Monate musste ich Geld reinstecken. Und genau deshalb fand ich den All-Inclusive-Gedanken spannend.
Wie wurde aus dem Gedanken dann das Start-up Faaren?
Daniel Garnitz: Als ich wieder nach Würzburg kam, habe ich mir ein paar Kommilitonen geschnappt. Wir haben E-Commerce studiert. Wir haben lange mit uns gerungen, ob es wirklich richtig für uns ist. Konstantin musste ich zum Beispiel auch erst einmal eine Weile davon überzeugen.
Konstantin Stenzel: Wir sind da mehr oder weniger reingefallen. Mit dem Auto-Geschäft hatte von uns bis dahin keiner etwas am Hut.
Wer sich in Münster für einen Mercedes interessiert, geht nicht zu Mercedes, sondern zu Beresa.
Wann wurde es ernst?
Daniel Garnitz: Im September 2018 haben wir Faaren offiziell gegründet und seitdem mit Investoren weiterentwickelt. Mittlerweile haben wir zahlreiche Investoren.
Wie waren denn die ersten Berührungspunkte mit der Autobranche?
Konstantin Stenzel: Wir standen vor zahlreichen Herausforderungen. Aber dabei haben wir viel gelernt und unsere Prozesse auch immer wieder angepasst. Wichtig war es uns, alle Schritte auch selbst einmal durchzuspielen. Wir haben Fahrzeuge ausgeliefert, überführt oder mit Händlern Autos inseriert.
„Es gibt echte Vorreiter“
Ihre Geschäftspartner sind vor allem Autohändler. Denen wird mit Blick auf Digitalisierung und Co. von mancher Seite prognostiziert, ein totes Pferd reiten. Warum sehen Sie das anders?
Daniel Garnitz: Wir glauben daran, dass die Händlermarken in lokalen Märkten stärker sind als die einzelnen Fahrzeugmarken. Und das wird auch nicht wegfallen, auch nicht durch den Direktvertrieb von Herstellern. Ich komme ursprünglich aus Münster. Wer sich dort für einen Mercedes interessiert, geht nicht zu Mercedes, sondern zu Beresa.
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Faaren bringt das Auto-Abo auf die Händlerwebsite
Wie bereit sind Händler für das Thema Auto-Abo?
Konstantin Stenzel: Einigen müssen wir erst einmal erklären, was das ist. Die Unterschiede zur Langzeitmiete sind vielen nicht bekannt. Andere sind aber auch schon verdammt gut aufgestellt. Man kann da nicht pauschalisieren, es gibt echte Vorreiter. Die kommen auch auf uns zu und machen Druck, dass sie so schnell wie möglich Abo-Anbieter werden möchten.
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