ZDK warnt vor Kollaps des Schadenmarktes

Autor / Redakteur: Christoph Baeuchle / Andreas Grimm

Die Service-Umsätze sind unter Druck, unter anderem wegen der Schadenregulierung. Auf der ZDK-Mitgliederversammlung warnte Präsident Jürgen Karpinski nun vor noch schlimmeren Folgen.

Anbieter zum Thema

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski sieht durch die Maßnahmen der Versicherer in der Schadenregulierung eine Verfälschung des Wettbewerbs.
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski sieht durch die Maßnahmen der Versicherer in der Schadenregulierung eine Verfälschung des Wettbewerbs.
(Foto: Zietz)

Ein positives Resümee seines ersten Amtsjahres hat ZDK-Präsident Jürgen Karpinski im Rahmen der Mitgliederversammlung gezogen. „Wir haben im letzten Jahr viel erreicht“, sagte der ZDK-Präsident. Im Fokus der Aktivitäten der Verbandsorganisation seien Maßnahmen gestanden, die für die Mitgliedsbetriebe Nutzen bringen.

Karpinski zählte zahlreiche Aspekte auf, die im vergangenen Jahr zur positiven Entwicklung beigetragen haben. Als Stichworte nannte er die Zielrendite von 3 Prozent, die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Überwachern und Änderungen im Geschäftsmodell von Internetplattformen. Unterstützung im Betriebsalltag erhalten Autohäuser und Werkstätten zudem durch den Mehrmarken-Diagnosewerkzeug Euro-DFT, das im nächsten Jahr auf den Markt kommt, sowie die im vergangenen Monat erstmals durchgeführte Aktion „Autoglas-Monat Mai“.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 13 Bildern

Trotzdem bleibt aus Sicht des Präsidenten noch viel zu tun. Im Zentrum seiner Kritik stand die Schadenregulierung. Hier gebe es nicht nur Gewinner, sondern auch Betriebe, „die regelmäßig leer ausgehen und ihre ureigensten Kunden verlieren“, so Karpinski. „Wir sehen darin nach wie vor eine Verfälschung des Wettbewerbs.“ Der Verband kämpfe bereits seit 20 Jahren dagegen und habe stets vor der Gefahr der Ertragserosion gewarnt. „Sie ist nun eingetreten.“

Der ZDK-Präsident forderte ein schnelles Umdenken der beteiligten Unternehmen. „Unserer Meinung nach ist es dringend notwendig, Regeln und Leitplanken zu definieren, um den Kollaps des Schadenmarktes zu verhindern.“ Der Branchenverband könne die Rahmenbedingungen im Unfallgeschäft nicht einseitig gestalten. Aber „wir können appellieren, wir können Hilfestellung in geschäftlichen Fragestellungen bieten, und wir können auch Betriebe individuell durch unsere Organisationen unterstützen.“

Hohe Ehrung für Harry Brambach

Zudem zeichnete der ZDK Harry Brambach für sein großes Engagement und seine zahlreichen Verdienste im Rahmen der Mitgliederversammlung mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Damit ehrte der Zentralverband den Kfz-Unternehmer aus Stuttgart, der seit neun Jahren Mitglied des ZDK-Vorstandes ist und seit sieben Jahren das Amt des Schatzmeisters im Spitzengremium des Verbandes innehat.

Als Schatzmeister sorge Brambach „mit großer Erfahrung und hohem Sachverstand für geordnete Finanzen beim ZDK“, lobte der ZDK-Präsident. Daneben leite er seit vielen Jahren mit großem Engagement den Sozialpolitischen Ausschuss des ZDK und vertrete den Verband souverän in zahlreichen Aufsichtsgremien anderer Organisationen. Der langjährige Finanzvorstand der Schwabengarage hatte neben seiner vielfältigen Gremienarbeit im Verband in der Vergangenheit zahlreiche Ehrenämter im politischen Bereich inne.

Aus zwei Gründen gebe es (noch) keine Goldene Ehrennadel, sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: „Wir wollen Sie noch möglichst lange bei der Stange halten.“ Zudem seien ihm als Schwabe zwei Ehrennadel wahrscheinlich lieber als eine. Damit schien der ZDK-Präsident Recht zu haben. „Ich bleib noch a bissle dabei, dass ich die Chance auf die Goldene Medaille habe“, bestätigte Brambach.

(ID:43458905)