Streetscooter-Käufer B-On meldet Insolvenz an

Von Yvonne Simon Lesedauer: 1 min

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B-On kaufte Ende 2021 die Rechte an der Streetscooter-Produktion und wollte ein Händlernetz für den E-Transporter aufbauen. Nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Die Produktion soll aber weiterlaufen.

B-On ist zahlungsunfähig. Als Grund nennt das Start-up Lieferengpässe.
B-On ist zahlungsunfähig. Als Grund nennt das Start-up Lieferengpässe.
(Bild: B-On)

Der Streetscooter-Eigner B-On hat Insolvenz angemeldet. Der Antrag sei am vergangenen Freitag beim Amtsgericht Aachen gestellt worden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. B-On (ehemals Odin Automotive) hatte Ende 2021 die Rechte zur Produktion der Fahrzeuge erworben.

Als Auslöser für die finanzielle Schieflage gibt das Unternehmen Lieferengpässe bei Bauteilen an, die zum Produktionsrückgang und in Folge zu Zahlungsschwierigkeiten geführt hätten. Eigentlich herrschte bei dem Start-up zuletzt Optimismus: Noch Ende August besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz das Neapco-Werk in Düren, wo die Elektrotransporter vom Band laufen. Medienberichten zufolge war bei dem Besuch die Rede davon, dass die Lieferengpässe überwunden seien und die Produktion bald ausgeweitet werden soll.

Von der Insolvenz betroffen sind der Pressemitteilung zufolge 78 Mitarbeiter von B-On sowie 170 Beschäftigte von Neapco im Werk. Als vorläufiger Insolvenzverwalter agiert Dr. Dirk Wegener, Rechtsanwalt und Partner des Prüfungs- und Beratungsunternehmens DHPG.

Jörg Hofmann, Managing Director von B-On, erklärt laut Mitteilung, man verfolge weiterhin das Ziel, „B-On als führenden Anbieter von E-Mobility-Lösungen in Europa zu etablieren.“ Insolvenzverwalter Wegener ergänzt, dass die Produktion kurzfristig wieder aufgenommen werden solle. Dazu habe man „bereits erste Gespräche mit Kunden und Lieferanten geführt, die in den nächsten Tagen intensiv fortgesetzt werden.“

B-on war zuletzt mit dem Aufbau eines Händlernetzes beschäftigt. „Wir suchen Partner, gerade in Deutschland“, sagte Hofmann im März im Interview mit »kfz-betrieb«. Das Unternehmen wollte sowohl mit einem Agentur- als auch einem Vertragshändlermodell arbeiten. „Wir sind noch in der Start-up-Phase und für viele Wege im Vertrieb offen“, sagte Hofmann damals. Bislang verkauft B-On in Deutschland allerdings nur über Direktvertrieb.

Im März erklärte Hofmann, dass B-On 5.000 fixe Bestellungen vorliegen habe. Davon gingen 2.000 auf die Post zurück. Im Jahr 2022 hatte B-On für die Post 1.800 Fahrzeuge produziert.

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