Ferrari-Händler Eberlein: Der Glücklichmacher

Autor / Redakteur: press-inform / Andreas Wehner |

Helmut Eberlein ist ein echter Enthusiast. Der Ferrari-Händler verdient sein Geld damit, autoverrückten Träumern ihre Wünsche zu erfüllen. Zu seinen Kunden zählen einige Promis.

Helmut Eberlein ist nicht einfach Ferrari-Händler: er ist Ferrari-Verrückter.
Helmut Eberlein ist nicht einfach Ferrari-Händler: er ist Ferrari-Verrückter.
(Foto: press-inform)

„Kassel? In Nordhessen? Bist du dir da ganz sicher?“ Ferrari-Besitzer moderner oder klassischer Modelle dürften die Situation kennen. Das erste Mal, wenn einem die Adresse von Deutschlands bekanntestem Ferrari-Händler Helmut Eberlein genannt wird, stellt sich zwangsläufig die Frage: Warum Kassel?

Geografen würden sofort sagen, dass dieser Standpunkt logistisch gesehen sehr clever gewählt ist, da er sich mitten in Deutschland befindet – 75 Kilometer westlich des Mittelpunkts der Republik. Allerdings spielte dieser Gedanke bei der Ortsfindung vor rund 40 Jahren überhaupt keine Rolle. Den 64-jährigen Helmut Eberlein zog es aus Berlin kommend irgendwann nach Kassel – hier blieb er.

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Nach der Ausbildung zum Maschinenbauer folgte die staatliche Prüfung zum Feinwerkmechaniker. Parallel dazu verdiente sich Helmut Eberlein ein paar Mark als Pfleger im Tierpark Bad Wildungen, bis er 1975 einen kleinen Motorradfachhandel eröffnete. Dass er damit sein Hobby zum Beruf machte, ist an der Tatsache zu sehen, dass er nebenbei internationale Motorcross- und Straßenrennen fuhr.

Nach zwei schweren Stürzen in den Jahren 1983 und 1987 war damit Schluss. Zu dem Zeitpunkt hatten sich bereits zu den Zweirädern Autos der Marke Suzuki gesellt. Etwas später folgten die ersten Italiener in Form von Alfa Romeos. 1989 mussten die Japaner den italienischen Zwölfendern aus dem Hause Ferrari komplett weichen – denn das war die Bedingung, die aus Maranello nach Kassel schwebte. Das Autohaus Eberlein wurde Ferrari-Vertragshändler. Mitten in Deutschland.

Für das Standortproblem Kassel hatte Helmut Eberlein schnell eine Lösung parat. Frei nach dem Motto „Wenn der Ferrari zur Reparatur nicht zu mir kommt, dann hole ich ihn mir“ richtete er einen Hol- und Bringservice ein. Finanziell lohnte sich das natürlich nicht bei jeder Tour, die quer durch Deutschland führen konnte, aber zumindest war die Firma Eberlein so in aller Munde. Und wenn ein paar dieser Münder zu potenziellen Kunden gehörten, war dies mehr wert als viele Reparaturen zusammen.

Offizieller Vertreter von Ferrari Classiche

Neben diesem besonderen Service brachte er sich in der Ferrari-Szene aber auch durch die Teilnahme der 1992 ins Leben gerufenen Ferrari Challenge ins Gespräch, an der er von Anfang an mit einem eigenen Renn-Team teilnahm. Diese Liebe und auch positive Verrücktheit gegenüber der Marke mit dem Cavallino Rampante, dem berühmten springenden Pferd, prädestiniert ihn seit 2006 als offiziellen Vertreter von Ferrari Classiche in Deutschland. Was nichts weniger heißt, als dass die Firma Eberlein Zertifikate ausstellen darf, ob ein alter Ferrari echt ist oder nicht.

An diesem Punkt kommt mit Thomas Kunz einer der standortältesten Mitarbeiter ins Spiel. Der Fachmann für das genaue Examinieren, aus welchen Teilen ein vorgestellter Ferrari nun wirklich besteht, ist eine der wichtigsten Personen im Betrieb. Warum Thomas Kunz für die Marke Eberlein so wichtig ist, erklärt der Geschäftsführer in einem Satz: „Er ist der Beste auf seinem Gebiet.“ Bei klassischen Modellen gibt es viele Indikatoren, die auf die Originalität schließen lassen, wie zum Beispiel die Motornummer außen am Gehäuse und eine werksinterne Nummer, die seit 1947 bei Ferrari hinterlegt ist und zeigt, ob ein Motor echt ist. Hinzu kommt die Karosserienummer, die jeder Ferrari-Typ an einer anderen Position trägt und in nicht gerade seltenen Fällen unter einer dicken Lackschicht verborgen ist. Thomas Kunz kennt sie alle – und noch vieles mehr.

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