Spurhalte-Assistent kommt auch für Lkw
In Pkw hat sich der Spurhalte-Assistent längst etabliert, doch für Lkw ist das System wegen unterschiedlicher Lenksysteme nicht so einfach umzusetzen. Doch die Probleme scheinen überwunden.

Die Technik des Spurhalte-Assistenten ist wegen der nötigen Eingriffe in die Lenkung nicht einfach auf Lkw übertragbar. Dennoch ist die Entwicklung inzwischen so weit, dass sich das System wohl bald in Lkw etablieren wird. Bosch rechnet mit dem Serieneinsatz in rund zwei Jahren.
Basis der Technik ist eine Stereo-Kamera, die Fahrspuren erkennt – genau wie bei den Pkw. Für die Nutzung im Lkw muss sie aber in verschiedener Hinsicht adaptiert werden: Zum einen aufgrund des anderen Winkels, aus dem die Kamera auf die Straße blickt, zum anderen, weil der Lkw mit einem 24-Volt-Bordnetz und nicht mit 12 Volt wie ein Pkw arbeitet.
Daneben gibt es einen weiteren wichtigen Unterschied: Die Pkw-Lenkung arbeitet elektro-mechanisch und wird vom Spurhalte-Assistenten bei Bedarf durch sanftes Gegenlenken beeinflusst. Lkw haben dagegen eine elektro-hydraulische Lenkung und dabei wird es laut Bosch auch bleiben. Aufgrund der hohen Achslasten – beim Pkw sind es maximal 1,5 Tonnen, beim Lkw können es bis zu zehn Tonnen sein – ist weiterhin die Hydraulik notwendig.
Um die neuen Assistenzfunktionen, und irgendwann das autonome Fahren, verwirklichen zu können, wird die hydraulische Lenkung nun elektrisch angesteuert. Die so genannte „Servotwin“ ist beim Mercedes Arocs bereits in Serie, auch der autonom fahrende Prototyp des Fernverkehrs-Lkw Actros ist mit dem System unterwegs.
Vorgeschrieben ist bei neuen Lkw seit vergangenem Jahr der Spurverlassenswarner. Das mit einer Mono-Kamera realisierte Assistenzsystem gibt dem Fahrer aber lediglich ein Zeichen – zum Beispiel durch Lenkradvibrieren – wenn er eine Fahrbahnmarkierung überfährt.
(ID:44275171)